Auf der Internationalen Automobil-Ausstellung IAA werden Nutzfahrzeuge von Daimler Truck ausgestellt. (Foto: IMAGO, IMAGO / Rüdiger Wölk)

Anhaltend starke Nachfrage

Daimler Truck mit deutlichem Gewinnsprung

Stand

Trotz Lieferkettenproblemen hat der Lkw- und Bushersteller Daimler Truck im vergangenen Jahr mehr verkauft und prächtig verdient. Auch für dieses Jahr sieht es gut aus.

Der Lkw- und Bushersteller Daimler Truck ist 2022 dank Preissteigerungen und einem Absatzplus stark gewachsen und blickt optimistisch ins laufende Jahr. "Es war ein sehr schwieriges Jahr mit vielen unangenehmen Überraschungen, aber wir haben uns durchgekämpft und haben es sehr, sehr gut beendet", sagte Vorstandschef Martin Daum am Freitag in Leinfelden-Echterdingen (Kreis Esslingen). Unter dem Strich habe ein Gewinn von 2,76 Milliarden Euro gestanden und das sei 14 Prozent mehr als im Vorjahr, wie der Dax-Konzern mitteilte.

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Der Umsatz kletterte um 28 Prozent auf 50,9 Milliarden Euro. Der Konzern könnte weiter kräftig zulegen: Seit geraumer Zeit ist der Auftragsbestand hoch, mit der Produktion kommt Daimler Truck kaum nach. Den Umsatz will Vorstandschef Martin Daum mit steigenden Verkäufen im wichtigen Markt Nordamerika und anziehenden Geschäften mit Finanzdiensten auf 55 bis 57 Milliarden Euro steigern.

Daimler Truck erwartet weitere Unsicherheiten 2023

Für 2023 erwartet Daimler Truck dennoch weitere Unsicherheiten durch den Krieg in der Ukraine und die Inflation. "Wir gehen von weiteren Lieferengpässen aus, erwarten aber keine großen Produktionsausfälle", sagte Finanzchef Jochen Goetz. Ziel sei auch, die Fixkosten weiter zu senken, so Daum. Zuletzt hatte Daimler Truck etwa Pläne für Verlagerungen bei der Tochter Evobus nach Tschechien präsentiert.

Den Absatz für 2023 taxiert der Konzern weltweit auf 510.000 bis 530.000 Lkw und Busse, vergangenes Jahr war er um 14 Prozent auf rund 520.000 gestiegen. Das Geschäft mit E-Lkw und -Bussen macht hier immer noch einen Bruchteil aus: Im vergangenen Jahr wurden lediglich 914 emissionsfreie Fahrzeuge verkauft und damit gut 200 mehr als im Vorjahr. Hintergrund seien der Preis und die fehlende Infrastruktur.

Starke Entwicklung in wichtigen Absatzmärkten erwartet

Ein Plus beim Absatz erwartet Daum kommendes Jahr in Nordamerika, dem renditestärksten Markt der Schwaben. Im Asien-Geschäft ist Daimler Truck hingegen vorsichtig. Zuletzt hatte unter anderem der schwächelnde Markt in China den Gewinn der Sparte Trucks Asia deutlich gedrückt, das Absatzplus von neun Prozent war das schwächste unter den Segmenten. Die zuletzt defizitäre Bussparte kam 2022 wieder in etwas ruhigeres Fahrwasser. Dazu trugen vor allem anziehende Verkäufe in Lateinamerika bei.

Daum machte klar, dass noch einige Punkte auf seiner To-do-Liste stehen. So wolle er die Profitabilität der Bussparte verbessern. Zuletzt machte der Konzern Schlagzeilen, weil er Teile seiner Busproduktion aus Baden-Württemberg nach Tschechien verlegt. Die Arbeitsplätze in Mannheim und Ulm sollen aber dennoch erhalten werden. Ein großes Thema ist für den Konzern auch die Investition in umweltfreundliche Fahrzeuge und das autonome Fahren. Denn in vielen Ländern sind Lkw-Fahrer knapp.

Mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Die Zahl der weltweiten Beschäftigten stieg im Jahresvergleich um fünf Prozent auf rund 104.700. Für etwa 25.000 Tarifbeschäftigte in Deutschland kündigte Daimler Truck am Freitag eine Ergebnisbeteiligung in Höhe von 7.300 Euro an.

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