Feierlich marschierten die Dackel aufs Renngelände. Aus ganz Süddeutschland und sogar aus der Schweiz waren die Teilnehmer angereist. Manche Besitzer in professionellen Team-T-Shirts, zum Beispiel mit Dackeldame "Krümel", die 2019 in der Jugendklasse gewonnen hat. "Krümel" und ihre Schwester "Kundigunde" starten regelmässig auf Dackelrennen.
Andere Besitzer haben weniger Rennsport-Erfahrung. Es gehe ihnen nicht um den Sieg, sagen zwei Hundebesitzer, "sondern darum, dass er Spaß hat bei der ganzen Sache. Und er rennt für sein Leben gern, auch auf uns zu, insofern haben wir gedacht, probieren wir es."

Dackel nehmen keine Befehle, sondern Vorschläge an. Eventuell.
Im Dackelrennsport geht es nicht immer auf direktem Weg ins Ziel. Da kann auch mal was dazwischen kommen. Ein spannender Geruch. Eine attraktive Hündin. Oder die Suche nach dem Frauchen. Andere gehen lieber mit dem Konkurrenten eine Runde spielen. Oder entscheiden sich, wieder zurück zum Start zu rennen. Es kommt, wie es kommt bei Dackels.
Wenn es gut läuft, saust der Hund geradeaus vom Start ins Ziel - und lässt sich danach sogar wieder einfangen. Auf die Schnellsten warten dann Tüten voller Leckerli und Hundespielzeug. "Krümel" kam übrigens ins Finale und wurde um Schnauzeslänge Dritte.

Kritik von Tierschutz-Verein: Nicht zeitgemäß
Kritik am Dackelrennen und auch am Ludwigsburger Pferdemarkt kam vom Verein "Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg". Bei der Veranstaltung würden Tiere "ausgenutzt, um Menschen zu unterhalten."
"Dackelrennen sind keine zeitgemäße Veranstaltung."
Die Tierheime in Deutschland seien voll, daher sollten lieber Tiere in Not vermittelt werden, statt Rassehunde zu bewerben, hieß es in der Pressemitteilung des Vereins. Die Dackel beim Rennen in Ludwigsburg machten allerdings den Eindruck, als hätten sie selber auch Spaß daran gehabt.