Ohne den Barockweihnachtsmarkt in Ludwigsburg und den Mittelalterlichen Weihnachtsmarkts in Esslingen rechnete man in der Stuttgarter Stadtverwaltung mit einem enormen Besucherandrang. Dieser wäre unter Corona-Bedingungen voraussichtlich nicht mehr kontrollier- und beherrschbar, so Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU). Er appellierte außerdem an Bund und Land, die Gastronomen und Schausteller, die von den Absagen der Weihnachtsmärkte betroffen sind, mit Corona-Hilfsmaßnahmen zu unterstützen.
"Es handelt sich ganz überwiegend um kleine Familienbetriebe, die infolge der Pandemie in ihrer Existenz bedroht sind, in diesem Winter nun noch schlimmer als zuvor." Der Weihnachtsmarkt in Stuttgart sollte am 24. November öffnen und bis zum 30. Dezember dauern.
Sorgen der Schausteller Weihnachtsmarkt-Absagen in BW: Ein "Stich ins Herz" für Marktleute
In Baden-Württemberg sind bereits einige Weihnachtsmärkte wegen Corona abgesagt worden. Der Landesverband der Schausteller und Marktkaufleute hofft auf finanzielle Hilfen.
Zuvor Kritik im Gemeinderat
Im Stuttgarter Gemeinderat hatte es im Vorfeld Kritik am Vorhaben gegeben, den Weihnachtsmarkt trotz steigender Corona-Neuinfektionen in diesem Jahr stattfinden zu lassen. Der Weihnachtsmarkt könne nur stattfinden, wenn die Hygieneregeln wirklich eingehalten würden, hieß es aus der Fraktion der Grünen.
Die SPD hatte angemerkt, dass es nicht zusammenpasse, wenn man die Menschen bitte, Kontakte einzuschränken und dann zum Weihnachtsmarkt einlade. Auch die FDP-Fraktion gab zu bedenken, dass sie die Situation anders bewerteten als die Verantwortlichen. Hannes Rockenbauch vom Linksbündnis hielt einen Weihnachtsmarkt in der Pandemie für keine gute Idee und sprach sich für eine Absage aus.