Der Borkenkäfer macht vielen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern zu schaffen, weil er ganze Waldflächen zerstören kann. Um dies zu verhindern, nutzt das Stuttgarter Start-up "Waldstolz" jetzt Bilder aus dem Weltall.
ESA-Bilder aus dem Weltall zeigen Borkenkäferbefall in Wäldern
Die "Waldstolz"-Gründer Tobias Jäger und Fabian Gärtner haben einen Algorithmus entwickelt, mit dem sie auf Satelliten-Bildern der Europäischen Weltraumorganisation ESA Waldgebiete mit Borkenkäferbefall identifizieren können. Ihren Kundinnen und Kunden teilen sie dann die befallene Stelle mit.
Waldbesitzer Manuel Burger im Hochschwarzwald ist einer der Kunden, denen "Waldstolz" im Kampf gegen den Borkenkäfer helfen soll. Per SMS und Mail ist er gewarnt worden, dass es in seinem Wald vermutlich einen Borkenkäferbefall gibt.
Wälder leiden unter Klimawandel und Borkenkäfern
Für Burger ist die App eine große Hilfe, wie er dem SWR sagte. Gerade in der heutigen Zeit, in der Klimawandel und Borkenkäfer die Wälder extrem leiden lassen. Früher musste er selbst durch seinen Wald gehen und seine Bäume begutachten.
Die App zeigt Burger den Verdachtsfall und die Koordinaten auf einer Karte an und lotst ihn "bis auf den Meter genau hin". 75 Hektar groß ist sein Wald auf einem sehr steilen Gelände. "Klassischerweise sehe ich eben das Bohrmehl oder ich sehe, wenn es harzt. Aber das ist einfach ein Unding bei 75 Hektar, das zu tun", so Burger.
Baumrettung per Satellit
Borkenkäfer-Bekämpfung per Satellitenbild: Nach eigenen Angaben hat das Stuttgarter Start-up 2021 rund 4.700 Bäume gerettet. Zum Kundenstamm gehören inzwischen nicht nur private Waldbesitzerinnen und -besitzer, sondern auch Kommunen.