Graue Wolken ziehen über den Porsche-Firmensitz in Stuttgart-Zuffenhausen hinweg.  (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Christoph Schmidt)

Porsche steigt in DAX auf

Nach Porsche-Börsengang: VW-Finanzchef hält eigenen Konzern für unterbewertet

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Am Montag wird Porsche den Sportartikelhersteller Puma im Deutschen Aktienindex ersetzen. Für Diskussionen sorgt der Porsche-Börsengang im September beim VW-Konzern.

Volkswagen-Finanzvorstand Arno Antlitz hält den größten deutschen Konzern auch nach dem Börsengang der Tochter Porsche tendenziell für unterbewertet. Der Gang der Stuttgarter Sportwagenmarke an den Finanzmarkt Ende September sei erfolgreich gewesen, betonte der Manager am Freitag auf einer Sonderhauptversammlung in Berlin. Insofern sei es folgerichtig, die Porsche AG am Montag in den obersten deutschen Börsenindex Dax aufzunehmen. "Es ist aber deutlich geworden, dass die heutige Bewertung des Volkswagen-Konzerns im Ungleichgewicht ist", sagte Antlitz.

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VW und Porsche: Deutlicher Wertzuwachs als Ziel

Während der Börsenwert von Porsche auf über 93 Milliarden Euro gestiegen ist, lag die gesamte VW AG zuletzt bei knapp 80 Milliarden Euro. Die Wolfsburger sind der Ansicht, dass mittelfristig ein deutlicher Wertzuwachs gelingen kann. Antlitz betonte, das Ziel müsse sein, "die Performance aus dem Porsche-Börsengang auf den gesamten Konzern" zu übertragen.

Er wolle verbindliche finanzielle Ziele für alle Marken der VW-Gruppe, betonte indes Vorstandschef Oliver Blume, der gleichzeitig Porsche führt. Dabei sollen Kosten gesenkt und Renditen erhöht werden. Die unter seinem Vorgänger Herbert Diess entstandenen, milliardenteuren Verzögerungen bei Auto-Software und Betriebssystemen versucht Blume, mit einem neuen Konzept abzufedern.

"Bei den Technologien Software und Plattformen haben wir in Bezug auf die inhaltlichen Profile, Technik, Timing und Produktzuordnungen eine umfassende Neuordnung beschlossen", sagte er. Das Thema Software sei besonders dringend. Laut Antlitz müssen die leistungsfähigsten Funktionen so früh wie möglich angeboten werden.

Hans Dieter Pötsch, Vorsitzender des Vorstands der Volkswagen-Dachgesellschaft Porsche SE, spricht bei der außerordentlichen Hauptversammlung Volkswagen AG. Thema ist der vollzogene Teilbörsengang der Porsche AG Ende September. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Carsten Koall)
Hans Dieter Pötsch, Vorsitzender des Vorstands der Volkswagen-Dachgesellschaft Porsche SE, spricht bei der außerordentlichen Hauptversammlung der Volkswagen AG. Thema ist der vollzogene Teilbörsengang der Porsche AG Ende September.

Chef von VW und Porsche gleichzeitig: Kritik an Doppelrolle

Kritik gab es weiter an der Doppelrolle Blumes an der Spitze von VW wie Porsche. "Nach vier Monaten kann ich sagen: Es funktioniert", meinte Blume. Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger warnte hingegen vor Interessenkonflikten. Andere Aktionäre äußerten sich ähnlich. Blume könne nicht zwei Vollzeit-Jobs parallel machen.

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