Das Logo des Industriekonzerns Bosch ist an der Hauptverwaltung in Gerlingen zu sehen.  (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Bernd Weißbrod)

Jahresbilanz des Autozulieferers

Steigende Kosten belasten Bosch-Ergebnis für 2022

Stand

Der Technologiekonzern Bosch steht unter hohem Kostendruck, das Renditeziel werde das Vorjahresniveau nicht erreichen. Eine Rolle spielten dabei der Ukraine-Krieg und die Corona-Pandemie.

Der Technologiekonzern Bosch wird im laufenden Geschäftsjahr wegen steigender Kosten weniger Gewinn machen. Wie das Unternehmen bei der Bilanzpressekonferenz am Mittwoch in Renningen (Kreis Böblingen) mitteilte, werde das Unternehmen sein Renditeziel auf Vorjahresniveau nicht ganz erreichen.

"Vor allem durch Kostensteigerungen bei Energie, Material und Logistik wächst die Belastung für unser Ergebnis erheblich", sagte Finanzchef Markus Forschner. Gerade in der umsatzstarken Autozuliefersparte sei der Kostendruck hoch, zum Beispiel mit drei Mal so hohen Stahlpreisen wie 2020. Das werde sich nicht so bald ändern. Der Konzern verhandle bereits mit den Autobauern über eine Beteiligung an den stark gestiegenen Kosten.

Ukraine und Corona sorgen für Unsicherheiten

Die Unsicherheit durch den Ukraine-Krieg, Lockdowns wegen der Corona-Pandemie in China und der anhaltende Mangel an Halbleitern laste auf den Gewinnaussichten. Dank Preiserhöhungen und vorteilhafter Wechselkurse geht Bosch für das laufende Jahr von mehr als sechs Prozent Umsatzwachstum aus nach Erlösen von knapp 79 Milliarden Euro 2021. Nach Angaben des Unternehmens stieg der Umsatz im ersten Quartal um 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Hohe Investitionen in klimafreundliche Technik

Für das laufende Jahr gehe man davon aus, die prognostizierte Umsatzsteigerung von sechs Prozent zu übertreffen, sagte Forschner. Eine genauere Einschätzung bleibe angesichts der beträchtlichen Unsicherheiten jedoch schwierig. Der Konzern gab zudem bekannt, 500 Millionen Euro in Technik für grünen Wasserstoff zu investieren. Die Komponenten für die Produktion von Wasserstoff sollen 2025 in Serie gehen. Gleichzeitig baut Bosch auch sein Geschäft mit Wärmepumpen für Gebäude weiter aus. Und macht sich damit wieder ein Stück weit unabhängiger von der Autosparte.

Mehr zum Thema

Spenden, Arbeit, Solidarität Wie Unternehmen aus BW den Ukrainern helfen und Chancen bieten

Krieg in der Ukraine seit über einem Monat - viele Unternehmen aus Baden-Württemberg sind solidarisch und hilfsbereit. Gleichzeitig hoffen sie auf einen Zuwachs an Fachkräften.

Baden-Württemberg

Bauteile für russische Rüstungsgüter? Krieg in der Ukraine: Bosch weist Vorwürfe zurück

Der Stuttgarter Autozulieferer Bosch hat die Vorwürfe zurückgewiesen, dass das Unternehmen jahrelang für die russische Militärmaschinerie notwendige Bauteile geliefert habe.

Stand
AUTOR/IN
SWR