Es habe konkrete Anhaltspunkte dafür gegeben, dass der Gründer der "Querdenken-711"-Bewegung, Michael Ballweg, mit seinem Vermögen ins Ausland fliehen wollte, so die Ermittler. Nach bisher von den Ermittlungsbehörden unbestätigten Informationen soll der Verdächtige versucht haben, sein Haus zu verkaufen und sich ins Ausland abzusetzen.
Michael Ballweg: Nach Hausdurchsuchung festgenommen
Am Mittwoch hatten Ermittler Ballweg festgenommen, nachdem sie zwei Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht hatten. Sie stellten dabei Material sicher, das offenbar diesen Verdacht stützt. Ballweg steht im Verdacht, seit Mai 2020 um finanzielle Zuwendungen für die "Querdenken-711"-Bewegung gebeten, aber einen höheren sechsstelligen Betrag zweckwidrig für sich persönlich verwendet zu haben. Die Deutsche Presse-Agentur hat aus Justizkreisen erfahren, es bestehe der Verdacht des Betruges in Höhe von rund 640.000 Euro und der Geldwäsche in Höhe von rund 430.000 Euro.
Vorwürfe gegen Gründer der "Querdenken"-Bewegung Michael Ballweg nach Hausdurchsuchung in Untersuchungshaft
Michael Ballweg, Gründer der Bewegung "Querdenken-711", ist am Mittwochmorgen festgenommen worden. Wegen des Verdachts auf Betrug und Geldwäsche wurde zuvor sein Haus durchsucht.
"Querdenken-711"-Gründer hatte von Geldsorgen berichtet
Ballweg selbst hatte in der Vergangenheit berichtet, er benötige Geld, beispielsweise für anstehende Gerichtsprozesse. In diesem Zusammenhang hatte er im Internet zu finanzieller Unterstützung aufgerufen, die seine Anhänger bei der Überweisung unbedingt als "Schenkung" deklarieren sollten, wie er damals mitteilte.
Ballweg-Anwälte sprechen von "politischem Aspekt" des Falls
Nachdem zunächst der Anwalt Ralf Dalla Fini Ballweg nach der Verhaftung rechtlich beigestanden hatte, soll sich am Donnerstagabend ein Team von insgesamt zwölf Anwälten zu seiner Unterstützung gebildet haben. Ihr Sprecher Alexander Christ teilte dem SWR mit, er werde sich frühestens Anfang kommender Woche zu den Vorwürfen gegen Ballweg äußern. Er kündigte außerdem an, man wolle über eine Website auch "auf den politischen Aspekt" des Falls eingehen.