Den "Backnanger Appell" haben prominente Vertreter aus der Ärzteschaft, den Religionsgemeinschaften, den politischen Parteien sowie aus zahlreichen Sport- und Kulturvereinen unterschrieben. Sie appellieren an die Backnanger, Solidarität zu üben mit all denen, die besonders unter der Pandemie zu leiden haben.

Gerade mit Blick auf die neue Omikron-Welle müsse es selbstverständlich sein, dass man aufeinander achte, Abstand halte, Masken trage und Kontakte reduziere, heißt es im "Backnanger Appell". Wer oftmals ohne Maske und Abstand gegen die Regeln demonstriere, lasse genau diese Solidarität vermissen, so die Unterzeichner. Nur gemeinsam sei man stark gegen Corona.
Zuletzt hatten am Montag rund 700 Menschen in Backnang an einer Versammlung gegen die Corona-Maßnahmen teilgenommen. Auch in anderen Städten regt sich gegen die unangemeldeten Proteste Widerstand in der Bevölkerung - immer häufiger gibt es auch in der Region Gegendemonstrationen.
Kritik auch aus Sindelfingen
Kritik an den Versammlungen kam am Dienstag auch aus Sindelfingen. Oberbürgermeister Bernd Vöhringer (CDU) hat die unangemeldeten Proteste gegen die Corona-Politik kritisiert. Sie seien unsolidarisch und der gezielte Versuch, sich einer ordentlichen Kooperation und allen üblichen demokratischen Gepflogenheiten zu entziehen, heißt es in einer Mitteilung.

Vöhringer rief die Menschen in Sindelfingen auf, Meinungsverschiedenheiten in einem demokratischen Diskurs und auf der Basis des Rechtsstaates austragen. "Diese wertvolle Grundlage des friedlichen Zusammenlebens müssen wir uns als Gesellschaft erhalten", so der Oberbürgermeister wörtlich.