Reaktion auf unangemeldete Proteste

"Backnanger Appell" für die Einhaltung von Corona-Regeln

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Ein breites gesellschaftliche Bündnis hat sich in Backnang (Rems-Murr-Kreis) für die Einhaltung der Corona-Regeln und gegen unangemeldete Proteste ausgesprochen.

Den "Backnanger Appell" haben prominente Vertreter aus der Ärzteschaft, den Religionsgemeinschaften, den politischen Parteien sowie aus zahlreichen Sport- und Kulturvereinen unterschrieben. Sie appellieren an die Backnanger, Solidarität zu üben mit all denen, die besonders unter der Pandemie zu leiden haben.

Kerzen auf dem Boden bei einer Versammlung gegen die aktuelle Corona Politik (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Silas Stein (Symbolbild))
Solidarität fordern auch Gegendemonstranten bei vielen Protesten gegen die Corona-Maßnahmen.

Gerade mit Blick auf die neue Omikron-Welle müsse es selbstverständlich sein, dass man aufeinander achte, Abstand halte, Masken trage und Kontakte reduziere, heißt es im "Backnanger Appell". Wer oftmals ohne Maske und Abstand gegen die Regeln demonstriere, lasse genau diese Solidarität vermissen, so die Unterzeichner. Nur gemeinsam sei man stark gegen Corona.

Zuletzt hatten am Montag rund 700 Menschen in Backnang an einer Versammlung gegen die Corona-Maßnahmen teilgenommen. Auch in anderen Städten regt sich gegen die unangemeldeten Proteste Widerstand in der Bevölkerung - immer häufiger gibt es auch in der Region Gegendemonstrationen.

Kritik auch aus Sindelfingen

Kritik an den Versammlungen kam am Dienstag auch aus Sindelfingen. Oberbürgermeister Bernd Vöhringer (CDU) hat die unangemeldeten Proteste gegen die Corona-Politik kritisiert. Sie seien unsolidarisch und der gezielte Versuch, sich einer ordentlichen Kooperation und allen üblichen demokratischen Gepflogenheiten zu entziehen, heißt es in einer Mitteilung.

Kritiker der aktuellen Corona-Politik demonstrieren im abendlichen Berufsverkehr (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Markus Scholz (Symbolbild))
In vielen Städten der Region gehen Menschen bei unangemeldeten Protesten gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße.

Vöhringer rief die Menschen in Sindelfingen auf, Meinungsverschiedenheiten in einem demokratischen Diskurs und auf der Basis des Rechtsstaates austragen. "Diese wertvolle Grundlage des friedlichen Zusammenlebens müssen wir uns als Gesellschaft erhalten", so der Oberbürgermeister wörtlich.

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