Nach dem Unfall auf dem Friedhof in Gerlingen (Landkreis Ludwigsburg) bleiben dutzende zerstörte Gräber und geschockte Menschen zurück. Am Montag ist ein 86-jähriger Mann mit seinem Auto auf den Friedhof gefahren. Der Wagen überschlug sich und fing an zu brennen. Der Mann wurde bei dem Unfall schwer verletzt. Den Sachschaden schätzt die Verkehrspolizei auf rund 70.000 Euro - 30.000 Euro beim Auto und circa 40.000 an den Gräbern und dem Friedhofsgelände.
Friedhofsgärtner Jochen Kozel hat den Unfall mitbekommen. Er konnte beobachten, wie das Auto durch den Zaun brach und immer weiter beschleunigte. "Der ist wirklich mit Karacho da runter", erzählt der Gärtner einen Tag später. Er selbst habe dem rasenden Auto gerade noch ausweichen können, so Kozel. An Weiterarbeiten sei nach diesem Erlebnis aber nicht mehr zu denken gewesen. "Mit Schaffen war da gestern wirklich gar nichts mehr."
Ich stell mir vor, was hätte noch alles passieren können.
Fahrer schwer verletzt Friedhof in Gerlingen: Brennendes Auto zwischen Gräbern
In Gerlingen landet ein Auto auf einem Friedhof und fängt Feuer. Eine Person ist schwer verletzt. Einsatzkräfte sind vor Ort. Mehrere Gräber wurden beschädigt.
Erzieherin hat Unfall auf dem Friedhof in Gerlingen beobachtet
Auch im Kindergarten neben dem Friedhof hat man den Unfall mitbekommen. Nach dem ersten lauten Knall hat Erzieherin Angela Haug erst einmal nach den Kindern geschaut, dann hat sie das Auto auf dem Friedhof gesehen.
"Erst habe ich an meinen Sinnen gezweifelt. Ein Auto fährt über den Friedhof?", berichtet Haug am Dienstag. Sie ist froh, dass den Kindern nichts passiert ist. Auch wenn die danach erstmal Redebedarf hatten - und auch die Erzieherin lässt der Vorfall nicht los. "Ich hätte nicht gedacht, dass ich sowas mal erlebe."

Rund 50 beschädigte Gräber nach Unfallfahrt über Friedhof
Erzieherkollege Moritz Rosenfelder hat den Unfall ebenfalls mitbekommen. Ausgerüstet mit dem Erste-Hilfe-Kasten des Kindergartens konnte er bis zum Eintreffen des Rettungsdiensts helfen. "Da geht einem schon der Puls, da dann eine verletzte Person zu sehen", so der Erzieher.
Die Stadt Gerlingen geht mittlerweile von rund 50 beschädigten Gräbern aus. Die Verwandten der Toten seien informiert worden und hätten Verständnis gezeigt, sagte eine Sprecherin der Kommune. Wie es zu dem Unfall kommen konnte, ist weiter unklar.