Sie ist des Pudels Kern der Ausstellung: Minu, die zweijährige Zwergpudel-Dame. Die Hündin ist mit ein, vielleicht sogar der Grund, warum die Kunsthalle Göppingen das Tier bei (und in) uns aufgreift. Von diesem Samstag an lädt die städtische Galerie zur Ausstellung "Auf den Hund gekommen - Haustiere in der Kunst" im Schloss Filseck ein. Minu hat daran mitgewirkt: Als Bürohündin war sie mit für Stimmung und Klima im Team von Kunsthallen-Direktorin Melanie Ardjah zuständig. Mehr noch: "Minu war sicher eine Inspiration für uns", lobt Minus Frauchen.

Reflektionsebenen für Besucher und Besitzer von Haustieren
"Wir haben einige tolle Tierportraits in unserer Sammlung - und die wollte ich gerne mal zeigen", ergänzt Eva Paulitsch. Sie ist die Kuratorin der Ausstellung im historischen Ostflügel des Renaissance-Baus über dem Filstal zwischen Faurndau und Uhingen. Da ringsum im Landschaftspark ohnehin viele Besucher mit ihren Hunden Gassi gehen, habe sich das Thema erst recht angeboten. "Ich wünsche mir, dass diese Ausstellung vielleicht auch eine kleine Reflektionsebene für Haustierbesitzer ist", sagt Paulitsch.

Zu sehen ist in der Schau eine breite Palette, die auch ein breites Publikum vom Flaneur im Park bis zur wahren Kunstkennerin anlocken soll. Grafik, Malerei, Comic, Fotografie und Plastik sind geboten - angefangen beim ikonischen Selbstporträt mit der Katze auf dem Arm bis hin zu tiefgründigen Kunstwerken. Sie zeigen das Tier und den Menschen in der Natur sowie im Spannungsfeld von Macht, Kontrolle und Konsum. Tierisch dominiert definitiv der Hund die Ausstellung. Daneben zeigen sich aber auch beispielsweise Katzen, Meerschweinchen, Wellensittiche. "Das ist eine ganze Palette an Haustieren, die sich hier in den historischen Räumen ganz schön wohlfühlen", sagt Kuratorin Paulitsch.
Schutzhund, Schlosshund, Schoßhund: Vielfalt in der Ausstellung
Der Hund passt ohnehin gut in das historische Gebäude. Der Vierbeiner sei nicht nur "treuer Begleiter, der Schutz bietet", so Paulitsch. Einst im höfischen Umfeld war er auch das Symbol für Geld und Eleganz - als Schloss- und als Schoßhund. "Das zeigt auch, welche Rolle wir als Menschen gegenüber dem Haustier einnehmen", sagt Eva Paulitsch.

Das wolle man auch "sehr witzig und pointiert" zeigen. Und damit man beim Ausstellungsbesuch nicht zu einsam wird: Gut erzogene und angeleinte Hunde dürfen bei dieser Schau ausnahmsweise mit hinein. Dort wartet auf sie ja vielleicht auch mal Minu. Sie jedenfalls hat die Schau schon inspiziert - freilich ohne Häufchen und andere unkultivierte Duftmarken zu hinterlassen.