Ein Mann aus Stuttgart muss wegen eines mutmaßlichen Mordauftrags in Untersuchungshaft. Das hat ein Richter am heutigen Mittwoch entschieden. Dem 63-Jährigen wird vorgeworfen, er habe im sogenannten Darknet einen Mord an einem Verwandten in Auftrag gegeben und das in der Kryptowährung Bitcoin bezahlt, teilte die Stuttgarter Polizei mit.
Bitcoin für mutmaßlichen Auftragsmord im Darknet
Weil die Zahlungsströme der Kryptowährung schwierig nachzuverfolgen gewesen seien und Anträge im Ausland gestellt werden mussten, habe es länger gedauert, den Mann im Darknet zu enttarnen, so die Polizei. Denn den ersten Hinweis auf die angeblichen Mordpläne hatte das Bundeskriminalamt offenbar schon im März.

Nach einem ersten Hinweis des Bundeskriminalamts im März habe es weitere umfangreiche Ermittlungen gegeben, heißt es weiter. Der Mann war am gestrigen Dienstag in Franken festgenommen worden, wo er gearbeitet habe.
Ähnliche Vorwürfe gab es im vergangenen Jahr bei einem Fall in Sachsen.
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