Dem dringend tatverdächtigen Mann wird zur Last gelegt, am Freitagmorgen in einer Esslinger Schule ein Kind und eine Betreuerin, die sich dort im Rahmen eines Kinderferienprogrammes aufgehalten hatten, mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt zu haben.
Verdächtiger wurde widerstandslos festgenommen
Der mutmaßliche Täter aus Esslingen konnte am Freitagabend im Stuttgarter Stadtteil Uhlbach widerstandslos festgenommen werden. Zuvor habe er, laut Polizeiangaben, einen Passanten angesprochen und diesen gebeten, die Polizei zu rufen, weil er laut eigener Aussage für den Messerangriff verantwortlich sei. Die Ermittlungen zu einem Tatmotiv dauern noch an. Dabei wird auch eine psychische Erkrankung mit einbezogen und gutachterlich überprüft. Ein politisch motivierter Hintergrund wird ausgeschlossen.
Mädchen wohl Zufallsopfer
Den bisherigen Erkenntnissen zufolge handelte es sich bei dem attackierten Mädchen um ein Zufallsopfer, zu dem keinerlei Vorbeziehung bestand. Nur durch das couragierte Einschreiten der Betreuerin konnte der Angriff beendet und der Beschuldigte in die Flucht geschlagen werden. Das bei der Tat verwendete Küchenmesser konnte wenig später im Verlauf der Fahndung sichergestellt werden. Der 24-jährige Mann ist polizeilich bislang nicht in Erscheinung getreten.
Der Beschuldigte, der den Tatvorwurf einräumt, wurde am Samstagvormittag dem Haftrichter beim Amtsgericht Stuttgart vorgeführt. Dieser setzte den von der Staatsanwaltschaft Stuttgart beantragten Haftbefehl in Vollzug. Der Mann wurde in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.
So berichtete der SWR vor dem Fahndungserfolg der Polizei:
Ablauf des Messerangriffes in Esslingen
Laut Polizei war der mutmaßliche Täter von einer Mitarbeiterin angesprochen worden, als er die Schule betrat. Darauf habe er aber nicht reagiert, sondern sei ins Untergeschoss gelaufen und habe dort ein siebenjähriges Mädchen und ihre 61-jährige Betreuerin mit einem Küchenmesser angegriffen und dabei schwer verletzt.
Am Freitagabend berichtete SWR-Reporterin Bernice Tshimanga über die Lage vor Ort:
Laut einem Polizeisprecher fand an der Grundschule eine Ferienkinderbetreuung mit rund 20 Kindern statt. Die Kinder, die sich zur Tatzeit schon in der Schule befanden, würden psychologisch betreut.
Nach SWR-Informationen wird die Betreuung von Stadt und Stadtjugendring Esslingen angeboten.
Fahndung nach Verdächtigem - Spurensicherung beendet Arbeit
Der Verdächtige flüchtete nach dem Angriff zunächst. Die Polizei hatte mit zahlreichen Beamten nach ihm gefahndet. Auch ein Hubschrauber war im Einsatz. Die Spurensicherung der Polizei hatte ihre Arbeit an der Schule am Nachmittag beendet. Das Gelände war auch nicht mehr abgesperrt.
Personenkontrollen in Esslingen
Im Stadtgebiet Esslingen gab es unmittelbar nach der Tat unter anderem auch Personenkontrollen, da die Polizei davon ausging, dass der Verdächtige zu Fuß unterwegs war. Auch die Bundespolizei war mit der Überwachung der Bahnhöfe und der öffentlichen Verkehrsmittel in die Fahndung mit einbezogen.
Verletzte nicht in Lebensgefahr
Die Frau und das Kind kamen laut Polizei in eine Klinik. Lebensgefahr habe nicht bestanden.
Die baden-württembergische Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) zeigte sich in einer Stellungnahme bestürzt über die Ereignisse in Esslingen. Sie dankte den Einsatzkräften vor Ort und wünschte den beiden Verletzten alles Gute.
Zur Aufklärung der genauen Tatumstände wurde bei der Kriminalpolizeidirektion Esslingen eine 13-köpfige Ermittlungsgruppe gebildet.