Blumen am Tatort in Asperg, wo ein 18-Jähriger erschossen wurde (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)

21-Jähriger hatte sich zunächst ins Ausland abgesetzt

Nach Schüssen in Asperg: Polizei fasst weiteren Verdächtigen

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Sophia Volkhardt
Sophia Volkhardt (Foto: SWR, Patricia Neligan)
Kerstin Rudat
Kerstin Rudat (Foto: SWR, Foto: Tim Benscheid)

Die Polizei hat einen weiteren Tatverdächtigen festgenommen, der an den tödlichen Schüssen an Karsamstag in Asperg beteiligt gewesen sein soll. Er wurde am Flughafen Stuttgart gefasst.

Der 21 Jahre alte Tatverdächtige war bei den Ermittlungen zu den Schüssen, bei dem am Karsamstag ein 18-Jähriger auf einem Parkplatz in Asperg (Kreis Ludwigsburg) ums Leben kam, ins Visier der Behörden geraten. Der 21-Jährige war zunächst ins Ausland geflüchtet. Am Freitag reiste der per Haftbefehl gesuchte Mann über den Flughafen Stuttgart dann wieder nach Deutschland ein und wurde dort laut Polizei festgenommen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Totschlag und versuchten Totschlag vor.

Drei Tatverdächtige nun in Haft

In der Nacht zum 8. April waren auf einem Schotterparkplatz in Asperg rund 20 Schüsse aus einem Auto heraus auf eine Gruppe Jugendliche und junge Menschen abgegeben worden. Dabei kam ein 18-Jähriger ums Leben, ein weiterer 18-Jähriger wurde schwer verletzt. Bereits zwei Tage nach der Tat waren zwei 17-Jährige sowie ein 20 und ein 27 Jahre alter Tatverdächtiger in Untersuchungshaft genommen worden. Anfang Mai waren einer der beiden Jugendlichen und der 27 Jahre alte Mann wieder aus der Untersuchungshaft entlassen worden.

Weiterhin keine Details zu Tathergang oder Motiv bekannt

Die Polizei gab am Dienstag auf SWR-Nachfrage weiterhin keine Details zum mutmaßlichen Tathergang oder zum Motiv bekannt und wiederholte die Aussage, dass es um "einen lokalen Konflikt" gehe.

Drei der vier Tatverdächtigen, die zeitnah nach den tödlichen Schüssen festgenommen wurden, waren bereits polizeibekannt. Zu den Straftaten, die sie begangen haben sollen, gaben weder Staatsanwaltschaft noch Polizei weitere Auskünfte. Zuvor hatten die "Stuttgarter Nachrichten" und die "Stuttgarter Zeitung" berichtet, dass die Festgenommenen unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung, Drogendelikten und besonders schwerem Diebstahl aufgefallen seien. Auch ein Verstoß gegen das Waffengesetz sei aktenkundig. Hinzu kämen Strafvereitelung, Nötigung, Sachbeschädigung und Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz. Insgesamt soll es um mehrere Dutzend Delikte gehen.

Asperg immer noch unter Schock

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Um den jungen Menschen einen Ort der Trauer und des Gesprächs anzubieten, hatte das Jugendhaus Asperg zeitnah einen Raum der Stille eingerichtet. Die Tat hatte in der gesamten Region großes Entsetzen ausgelöst, auch beim Bürgermeister von Asperg, Christian Eiberger (parteilos).

Staatsanwaltschaften und Polizei: Schüsse gestoppt

Im Zusammenhang mit anderen Schuss-Vorfällen in der Region Stuttgart hatte die Polizei mit mehreren Hundert Beamtinnen und Beamten in den vergangenen Wochen regelmäßig Razzien und Kontrollen veranstaltet. Diese fanden in Stuttgart, in den Kreisen Esslingen, Göppingen und Ludwigsburg sowie in Ulm statt. Landeskriminalamt Baden-Württemberg, die Staatsanwaltschaften Stuttgart und Ulm sowie die Polizei, die zusammen einen Ermittlungsgruppe bildeten, sehen die Schuss-Serie vorerst als gestoppt an.

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Dem 18-Jährigen, der bei der Tat Anfang April schwer verletzt wurde, geht es laut Auskunft der Polizei besser. Er wurde vor einiger Zeit wieder aus dem Krankenhaus entlassen.

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