Bereits in den frühen Morgenstunden werden die Lebensmittelspenden bei der Tafel in Stuttgart-Mitte ausgeladen, sortiert und in die Regale gepackt. Allein in diese Filiale des Vereins "Schwäbische Tafel Stuttgart" kommen derzeit täglich rund 600 Kunden und Kundinnen. Wegen des hohen Andrangs müssen diese bis zu zwei Stunden auf ihren Einkauf warten. Geschäftsführerin Ingrid Poppe ist dennoch froh und dankbar, dass sie mit 400 ehrenamtlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen täglich jede Menge gestemmt bekommt.
Ein Fuhrpark von rund 20 Transportern sammelt jeden Tag hauptsächlich schnell verderbliche Lebensmittel wie Obst und Gemüse von 200 festen Spendern in und um Stuttgart herum ein. Für die vier Tafelläden in Stuttgart und Fellbach kommen so täglich 40 Tonnen zusammen. Spender sind zum großen Teil Lebensmittel-Läden und Discounterketten.
Spendenaktion der Ultras des VfB Stuttgart für die Tafel
Am vergangenen Wochenende kamen allerdings auch Spenden von der Stuttgarter Fangruppe "Ultras Schwabensturm 2002". Sie sammelten vor allem Dinge, die sonst eher selten in Tafelläden zu bekommen sind: Nudeln, Reis, Salzstangen, Salz, Duschgel und auch Windeln. "Wir freuen uns unglaublich, wenn jemand so eine Spendenaktion für uns macht", erzählt Poppe. Denn ihr Verein arbeite am Limit und sei um jede Unterstützung froh. Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine sei der Bedarf um rund ein Drittel gestiegen. Gleichzeitig sind die Lebensmittelspenden für den Verein um ein Viertel gesunken.

Insgesamt gebe es in den Tafelläden zu wenig Lebensmittel für die vielen Menschen, die täglich kommen, erzählt Poppe und fordert von der Politik eine schnellere Anpassungsfähigkeit "mit den Hilfeleistungen, die jetzt notwendig werden durch die steigende Inflation und die Preiserhöhung im Gesamten."