Bildmontage: Schild Schulbushaltestelle und Junge der an einer Haltestelle wartet (Foto: dpa Bildfunk, Bildmontage: SWR)

Bund soll mehr bezahlen

Kommt bald der Schulbus nicht mehr? VVS warnt

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Christian Spöcker
Christian Spöcker, SWR  (Foto: SWR, SWR/Tim Benscheid)

Für ein weiteres 9-Euro-Ticket fordern die Länder Geld vom Bund, wollen aber auch generell eine Finanzspritze für Busse und Bahnen. Der VVS sagt, sonst drohten Folgen für Schülerinnen und Schüler.

VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger erhöht den Druck auf die Politik, den Nahverkehr in der Region grundsätzlich stärker zu bezuschussen. Ansonsten könnten vor allem Schülerinnen und Schüler im neuen Schuljahr vor Problemen stehen, sagte er im SWR und verwies auf private Busunternehmen:

"Da müssen viele überlegen, ob sie den Betrieb aufrecht erhalten können. Das heißt für die Schüler: Ganz genau hinschauen, was nach den Schulferien passiert, denn da haben schon einige angekündigt, dass sie den Betrieb nicht aufrecht erhalten können - wenn nichts passiert."

Ähnliches ist von den Verkehrsministerinnen und -ministern der Länder zu hören. Wenn der Bund nicht dieses Jahr noch mindestens 1,65 Milliarden Euro zur Verfügung stelle, werde es beim öffentlichen Nahverkehr Einschnitte geben, hieß es nach einer Sitzung am heutigen Freitag. Auch sie begründeten ihre Forderung mit gestiegenen Energiepreisen, unter denen gerade die privaten Verkehrsunternehmen zu leiden hätten. Unterdessen geht die Diskussion über das 9 Euro-Ticket weiter. Nach derzeitigem Stand läuft die Aktion des vergünstigten Tickets zum 1. September aus.

Was kommt nach dem 9 Euro-Ticket?

Das ist derzeit noch unklar, die Debatte läuft. Der Bund müsse für dessen Finanzierung aufkommen, forderte ein VVS-Sprecher. Der VVS und seine kommunalen Träger argumentieren, sie könnten ein weiteres vergünstigtes Angebot in der Art des 9-Euro-Tickets auf keinen Fall alleine finanzieren. Sie machen ein Nachfolgeticket daher davon abhängig, ob der Bund dazu bereit ist, dafür Geld zur Verfügung zu stellen.

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Wie stark wurde das 9 Euro-Ticket genutzt?

Der VVS hat nach einer ersten Hochrechnung 1,8 Millionen 9-Euro-Tickets verkauft. Hinzu kamen jeden Monat mehr als 350.000 Abos, die umgestellt worden sind, wie ein Sprecher mitteilte. Denn wer ein Abo hat, der konnte seit Beginn der Ticketaktion zu einem entsprechend günstigeren Preis fahren. Insgesamt gab der VVS seit Anfang Juni rund drei Millionen der subventionierten Tickets aus.

Wie voll waren die Busse und Bahnen während der Aktion?

Die Stadtbahnen, S-Bahnen und Busse seien voller als sonst gewesen, hätten aber noch ausreichend Kapazitäten gehabt, teilte der VVS mit. Grundsätzlich seien im Sommer weniger Menschen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wie der Stadtbahn unterwegs als im Winter. Viele Regionalzüge waren den Angaben zufolge dagegen sehr stark besetzt und teilweise überfüllt. Als Beispiele nannte der VVS Züge zum Bodensee, nach Nürnberg oder Karlsruhe.

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