Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Bernd Weißbrod)

Kleiderberge häufen sich

Strobl empfiehlt bei Ukraine-Unterstützung Geldspenden

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BW-Innenminister Strobl sieht private Hilfslieferungen in die Ukraine als problematisch. Er appelliert zu Hilfsbereitschaft und Solidarität mithilfe von Profis.

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) ist von der großen Zahl privater Hilfsaktionen für Flüchtlinge aus der Ukraine nicht nur begeistert. Es sei zwar gut, dass auch in Deutschland viele Menschen bereit seien zu helfen, "aber die Hilfe, die gut gemeint ist, ist nicht immer gut gemacht", so der Minister am Montag.

Private Hilfsgüter kommen nicht immer in der Ukraine an

Nachdem anfangs Sachspenden noch stark angefragt wurden, ist mittlerweile der Bedarf vielerorts gedeckt. Private Lieferungen von Hilfsgütern in die Ukraine haben auch teilweise für Chaos auf Lieferwegen gesorgt. Zudem kam es bei der Verteilung vor Ort vereinzelt zu Problemen. In den sozialen Medien kursierten zuletzt Bilder von Kleiderbergen an der ukrainischen Grenze. Oftmals schaffen es Hilfslieferungen nicht in die Kriegsgebiete. SWR-Reporter Martin Rottach bestätigt diese Bilder in der polnischen Stadt Przemyśl:

Strobl setzt auf professionelle Organisationen

Um den Menschen in der Ukraine dennoch Hilfsleistungen aus Deutschland zukommen lassen zu können, empfiehlt Strobl professionelle Organisationen. Diese leisteten die Hilfe zielgerichteter und besser. Der Transport von Sachleistungen nach Osteuropa sei ihnen eher zuzutrauen. Wichtig sei laut Strobl auch, dass die Hilfe "zur rechten Zeit am rechten Ort" ankomme. Professionelle Dienste könnten dabei auf ihre Erfahrung zurückgreifen.

Wer als Privatperson Gutes tun wolle, sei mit einer Geldspende besser beraten, so der Minister. Auf diese Weise könnten Organisationen ihre Hilfe finanzieren. Auch Manuela Roßbach, Vorständin der Organisation Deutschland Hilft sprach sich in der Vergangenheit für Geldspenden aus. Die Hilfe könne auf diesem Weg so gestaltet werden, dass sie sich nach dem tatsächlichen Bedarf der Menschen richte.

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Innenminister warnt vor schwierigen Zeiten

Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine sieht Strobl in Baden-Württemberg schwierigen Zeiten entgegen. Der Krieg und die massenhafte Flucht werde auch mit Einschränkungen und Opfern hierzulande verbunden sein. "Ich kann Ihnen nicht sagen, wie lange das dauert und von welcher Intensität das sein wird", so der Innenminister. "Aber ich bin mir sicher, dass das nicht so stattfinden wird, dass wir gar nichts merken." Hilfsbereitschaft und Solidarität müssten daher dringend anhalten.

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