Auszubildende und dual Studierende aus den Bereichen des öffentlichen Dienstes sind am Mittwoch bundesweit dazu aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Nach Angaben von ver.di haben sich in Mannheim und Esslingen über 600 Auszubildende und dual Studierende beteiligt. Außerdem wurde heute in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes in Lörrach gestreikt. Betroffen sind zum Beispiel der Erziehungsdienst, das Gesundheitswesen und die Verwaltung.
ver.di fordert unbefristete Übernahme in Vollzeit
Einerseits geht es dabei um Geld. Die Ausbildungsvergütungen sollen nach dem Willen der Gewerkschaft angehoben werden - um 200 Euro, sagte ver.di-Landesjugendsekretärin Isabel Limerov in SWR Aktuell. Streikende Azubis berichten, dass sie sich mit ihrem Gehalt keine eigene Wohnung leisten könnten. Es gehe aber auch um die unbefristete Übernahme nach der Ausbildung in Vollzeit im erlernten Beruf. Das würde die Jobs attraktiver machen, sagte sie.
Das Interview von SWR Aktuell mit der Landesjugendsekretärin von ver.di Baden-Württemberg, Isabel Limerov:
Warnstreik am Donnerstag in Stuttgart
Am Donnerstag sollen die Warnstreiks im öffentlichen Dienst weitergehen. Wie eine ver.di-Sprecherin dem SWR mitteilte, werde es dann Stuttgart treffen. Auf dem Schlossplatz soll zudem eine Kundgebung stattfinden. Die Demonstration soll jedoch deutlich kleiner ausfallen als das vergangene Mal.
Klinik in Sinsheim bestreikt
Am Donnerstag und Freitag streiken außerdem die Beschäftigten der GRN-Klinik in Sinsheim (Rhein-Neckar-Kreis). Am Freitagvormittag soll es einen Demozug von der Klinik zum Burgplatz mit anschließender Kundgebung geben. Die Gewerkschaft rechnet mit 80 Teilnehmenden. Wegen der Demo kann es in Sinsheim zu Verkehrsbehinderungen kommen. Die Notfallversorgung in der Klinik sei gewährleistet.
Bisher keine Einigung: Das fordert ver.di bei den Streiks
Die Gewerkschaft ver.di leitet die Verhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes beim Bund und den Kommunen. Die Gewerkschaften fordert acht Prozent mehr Einkommen, mindestens 350 Euro im Monat und drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber lehnen diese Forderung als viel zu hoch ab. Bei der zweiten Runde der Tarifverhandlungen legten die Arbeitgeber kein Angebot vor. Die Tarifverhandlungen werden Mitte März fortgesetzt.