Überprüfung der Warnsysteme und Übungen für den Katastrophenfall
Nach der Hochwasser-Katastrophe will der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) das Land besser für den Schutz vor Umweltkatastrophen aufstellen und die Warnsysteme überprüfen lassen. Das sagte er im Sommerinterview mit SWR Aktuell. Er habe damit bereits Innenminister Thomas Strobl (CDU) beauftragt. "Wir brauchen neben einer digitalen Information über eine Warnapp (…) auch analoge Warnsysteme. Das werden wir sehr zügig angehen nach der Sommerpause", so Kretschmann.
Zur Frage nach mehr Katastrophenschutz-Übungen sagte er, dass in Mitteleuropa die Gefahr von Naturkatastrophen bislang unterschätzt wurde. Auch hierzulande soll es mehr Katastrophenübungen geben.
"Wir müssen ernsthaft Übungen machen für solche Fälle - es können Waldbrände sein, Hochwasser. Alles wird möglich sein, was wir bisher in dem Ausmaß nicht für möglich gehalten haben."
Kretschmann für härteres Durchgreifen bei künftigen Pandemien
Zur Corona-Pandemie sagte Kretschmann, dass ein weiterer Lockdown nicht auszuschließen sei. Deshalb hält er das Impfen für besonders wichtig. "Wir haben jetzt ja wieder eine noch ansteckendere Variante, die Delta Variante, es können noch ansteckendere kommen, vielleicht kommen noch welche, gegen die die Impfstoffe nicht richtig wirken", so Kretschmann. Wichtig sei es also "auf Sicht" zu fahren und mit dem Impfen voranzukommen.
Kretschmann betonte außerdem, dass er in einem Pandemiefall künftig früher und härter durchgreifen wolle. Es sei verhältnismäßiger am Anfang einen klaren, starken und harten Lockdown zu machen, als immer wieder Maßnahmen ergreifen zu müssen.
Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann hat sich am Freitag den Fragen von Moderatorin Stephanie Haiber im SWR Aktuell Sommerinterview gestellt. Das Interview fand auf einem elektrisch betriebenen Neckarschiff statt und wurde am Freitagabend um 19:30 Uhr in der Hauptausgabe von SWR Aktuell Baden-Württemberg ausgestrahlt.