Nach drei trockenen Sommern in Folge ist es in diesem Jahr zu einer Trendwende gekommen. Seit Juni gehörte Regen derart oft und stark zu den täglichen Begleitern, dass der Sommer 2021 zum regenreichsten seit mindestens zehn Jahren geworden ist. Das zeigt eine vorläufige Bilanz des Deutschen Wetterdienstes (DWD) und ein Blick auf die Werte der vergangenen Sommer.
Sommer überdurchschnittlich warm und nass
Für seine Zahlen hatte der DWD nach Angaben von Montag Ergebnisse seiner bundesweit rund 2.000 Messstationen ausgewertet. Die Meteorologen ermittelten in Deutschland eine Durchschnittstemperatur von 17,8 Grad. Das ist wärmer als der Schnitt der Referenzperiode von 1961 bis 1990 in Höhe von 16,2 Grad. Der Vergleich mit den Werten aus früheren Jahrzehnten soll den Wetterforschern eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels ermöglichen.
Die Sonne kam laut DWD in Baden-Württemberg an 625 Stunden (Referenzwert: 636 Stunden) heraus. Wenig überraschend beim Blick aus dem Fenster: Baden-Württemberg zählte mit nahezu 395 Litern pro Quadratmeter (292 Liter) auch zu den niederschlagsreichsten Regionen in einem Sommer, der vor allem durch das Tief "Bernd" und die verheerenden Unwetter an der Ahr und in Nordrhein-Westfalen geprägt war.
In BW fällt im Juni bundesweit am meisten Regen
Bundesweit fielen im Sommer 2021 im Mittel rund 310 Liter pro Quadratmeter - auch das ist mit 30 Prozent fast ein Drittel mehr als im Schnitt der Referenzperiode von 1961 bis 1990. Damit sei die seit drei Jahren andauernde Phase zu trockener Sommer beendet worden, teilte der DWD mit. Vor allem im Juni schlugen die Werte deutlich aus. Die Menge des Niederschlags lag mit gut 150 Litern pro Quadratmeter erheblich über dem Vergleichswert von 107 Litern. Baden-Württemberg war im Juni das mit Abstand niederschlagsreichste Bundesland, am stärksten regnete es in Oberschwaben. Am 23. Juni fielen zudem in Nürtingen-Reudern südöstlich von Stuttgart in nur wenigen Stunden 115 Liter pro Quadratmeter.
Einbringen der Getreideernte in vielen Gegenden eine Herausforderung Sommer ist für die Landwirte zu nass
Der Sommer ist für die Landwirtschaft deutlich zu nass gewesen. Für Landwirte in der Region in ungünstigeren Lagen ist es eine schwierige Ernte.
Superzelle im Juli im Kreis Schwäbisch Hall
Auch im Juli ließen die Werte bei durchschnittlich 17,9 Grad (17,1 Grad) nur leicht nach. 135 Liter pro Quadratmeter (91 Liter) wurden gemessen. Für Aufsehen sorgte unter anderem eine sogenannte Superzelle, die am 26. Juli in Stimpfach-Weipertshofen (Kreis Schwäbisch Hall) mit 117 Stundenkilometern über den Ort fegte. Auch im August richteten immer wieder kräftige Gewitter, Starkregen und Hagel schwere Schäden an.