Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg nähert sich der Marke von 600 und damit einem neuen Höchstwert. Nach Angaben des Landesgesundheitsamtes vom Dienstag (16 Uhr) hatten sich in den vergangenen sieben Tagen 575,6 je 100.000 Menschen landesweit nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Das sei ein Anstieg um 25,8 im Vergleich zum Vortag. Seit Beginn der Pandemie war der Wert für Baden-Württemberg noch nie so hoch wie aktuell.
Seit Beginn der Pandemie verzeichnete das Landesgesundheitsamt mittlerweile 1.146.946 bestätigte Infektionsfälle und damit 15.316 mehr als noch Montag.
Fast alle Kreise bei einer Inzidenz von über 400
Bei der Inzidenz für Neuinfektionen liegen fast alle Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg über 400. Nur der Rhein-Neckar-Kreis ist mit 364,1 noch unter diesem Grenzwert. Im Landkreis Esslingen (860,2) und der Stadt Baden-Baden (867,5) ist die Inzidenz am höchsten.
Hospitalisierungsinzidenz weiter angestiegen
Zwar stieg auch die landesweite Hospitalisierungsinzidenz um 0,5 auf 3,4 an. Sie gibt an, wie viele Corona-Infizierte innerhalb einer Woche und pro 100.000 Einwohner in eine Klinik gebracht werden.
Die Zahl der Covid-19-Patientinnen und -Patienten auf Intensivstationen sank aber um zehn auf 330. In der Vorwoche wurden noch 402 Menschen mit einer Corona-Infektion intensivmedizinisch betreut. Von den landesweit insgesamt über einer Million bestätigter Infektionsfälle starben laut Mitteilung 13.463 Erkrankte an oder im Zusammenhang mit Sars-CoV-2. Das sind elf Tote mehr als am Montag.
Omikron-Variante landesweit vorherrschend
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist die Omikron-Variante seit der ersten Januarwoche für den Großteil der neuen Infektionsfälle in Baden-Württemberg verantwortlich. In der zweiten Kalenderwoche lag der Anteil der mittels variantenspezifischem PCR-Test untersuchten Proben bei mehr als 83 Prozent, wie aus den Zahlen des Landesgesundheitsamts hervorgeht. Da sich die Variante schnell ausbreitet, dürfte der aktuelle Anteil noch höher sein.
Bislang wurden 35.450 Fälle der Omikron-Variante aus Baden-Württemberg an das Landesgesundheitsamt übermittelt.
Impfquote in BW nimmt zu
Als mindestens einmal geimpft gelten 8.074.092 Menschen landesweit. Das sind den Angaben zufolge 82,0 Prozent derjenigen, denen eine Impfung empfohlen wird. Auffrischimpfungen hätten 5.365.138 Leute erhalten, was 54,5 Prozent entspreche. Hier stieg die Zahl um 45.695.
Vergleicht man bundesweit, wie viele Menschen mindestens eine beziehungsweise zwei Impfungen erhalten haben, belegt Baden-Württemberg den viert- beziehungsweise fünftletzten Platz. Mit 48,3 Prozent Geboosterten steht das Land bundesweit an siebter Stelle.
Kretschmann vorerst gegen Lockerung der Corona-Regeln
Trotz der voranschreitenden Impfungen will Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) im Kampf gegen die Omikron-Variante noch keine Lockerungen der Corona-Regeln zusagen. Die Daten zu den Konsequenzen der Omikronvariante für das Gesundheitswesen seien noch nicht belastbar, erklärte er.
Corona-Pandemie in BW Omikron-Welle: Kretschmann sieht vorerst keine Lockerung der Corona-Regeln
Vorerst keine Lockerungen der "Alarmstufe II" in Baden-Württemberg. Laut Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat man noch zu wenig belastbare Daten zur Omikronvariante.