Unwetter im Land

Erneut heftige Gewitter in Baden-Württemberg - keine größeren Schäden

Stand

Hitze und feuchte Luft verursachten am Freitagnachmittag und in der Nacht zu Samstag erneut heftige Gewitter im Land. Im Ostalbkreis und im Kreis Karlsruhe stürzten viele Bäume um.

Tief Emmelinde ist am Freitagabend und in der Nacht zum Samstag über Baden-Württemberg gezogen und hat vereinzelt zu heftigen Gewittern mit Platzregen und Sturmböen geführt. In Abtsgmünd im Ostalbkreis stürzte der Sturm viele Bäume um - zahlreiche Äste fielen auf Autos und beschädigten Dächer. Die Feuerwehr hatte alle Hände voll zu tun.

Auch bei Östringen im Kreis Karlsruhe wurde ein großer Baum vom Sturm umgeweht und blockierte eine Landstraße. Die Feuerwehr musste den Baum zersägen und während der Bergungsarbeiten die Straße sperren. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte vor lokalen Gewittern mit Starkregen, Sturmböen und Hagel. Allerdings sagten die Meteorologen für den Verlauf der Nacht zum Samstag abnehmende Unwettergefahr voraus. Starkregen sei aber unabhängig davon möglich. Inzwischen hat der Deutsche Wetterdienst die Unwetterwarnung vor schwerem Gewitter für Baden-Württemberg aufgehoben. Der DWD erwartet für die nächsten Tage wechselhaftes Wetter mit Temperaturen zwischen 20 und 26 Grad. Vereinzelt könne es zu weiteren Gewittern kommen.

Laut Polizei in BW keine größeren Schäden durch Gewitter

Insgesamt sind nach Angaben der Polizei in der Nacht von Freitag auf Samstag größere Schäden ausgeblieben. In vielen Regionen von Baden-Württemberg sei es wieder zu starken Gewittern und stürmischen Böen gekommen. Bäume und abgerissene Äste seien auf die Straßen gefallen. Verletzt habe sich dabei aber niemand, teilte die Polizei am Samstag mit.

In Teilen Deutschlands nördlich von Baden-Württemberg haben Gewitter am Freitag bereits beträchtliche Schäden angerichtet. In Nordrhein-Westfalen gab es mehrere Tornados. Dort wurden über 40 Menschen zum Teil schwer verletzt. In Rheinland-Pfalz starb ein Mann, als er einen überfluteten Keller betrat, der unter Strom stand. Teils heftige Unwetter mit großen Hagelkörnern sorgten hier für Stromausfälle und durchschlagene Windschutzscheiben. In Bayern stürzte eine Hütte ein und verletzte 14 Menschen.

Im Kreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz fiel am Freitag wegen der Unwetterwarnungen der Schulunterricht aus. Auch Kindergartenkinder sollten zuhause betreut werden. Eine Flutkatastrophe hatte im vergangenen Sommer weite Teile des Kreises verwüstet und 134 Menschen das Leben gekostet.

Sie suchen nach den aktuellen Vorhersagen für Ihren Ort? Geben Sie einfach in die Suchmaske Ihre Postleitzahl oder Ihren Ort ein:

Größere Unwetterschäden bereits am Donnerstag

Schon am Donnerstag gab es in Teilen von Baden-Württemberg heftige Gewitter. Im Landkreis Ludwigsburg musste die Feuerwehr zu 200 Einsätzen ausrücken.

In Oberstenfeld-Gronau schlug ein Blitz in das Dach eines Hauses ein und setzte den Dachstuhl in Brand. Die Feuerwehr konnte einen Vollbrand verhindern, wie die Polizei mitteilte.

Auf die Ortsdurchfahrten von Mundelsheim und Oberstenfeld wurde der Schlamm von den anliegenden Feldern gespült, ein Auto versank in den kurzzeitig einen halben Meter hohen Fluten. Auch am Freitag waren Einsatzkräfte und Anwohnerinnen und Anwohner noch damit beschäftigt, Straßen, Einfahrten und Keller von Schlamm und Wasser zu befreien. In Oberstenfeld seien 50, in Mundelsheim 25 Keller vollgelaufen.

Ursache ist Hitzewelle im Südwesten Europas

Schuld an den extremen Wetterereignissen ist laut SWR-Wetterexperte Andreas Machalica die aktuelle Hitzewelle im Südwesten Europas, wo in den nächsten Tagen Temperaturen bis 40 Grad erwartet werden. Die Hitzewelle breitete sich über Frankreich bis zu uns aus und sorgte am Freitag sogar für Temperaturen bis 34 Grad am Oberrhein. "Damit kommen wir an die absoluten Rekordmarken für Mitte Mai heran", erklärte der Meteorologe.

Daun

Unwetter nach langer Trockenheit Sven Plöger: Durch Klimawandel wird Wetter in Region Trier extremer

Heftige Unwetter wie sie derzeit in Rheinland-Pfalz erwartet werden, werden künftig häufiger auf uns zukommen. Das sagte Metereologe Sven Plöger am Rande eines Vortrags in Daun.

Mehr zum Thema

Walldürn

Warnungen des Deutschen Wetterdienstes Unwetter: Sturm- und Orkanböen im Odenwald möglich

Es könnte ungemütlich werden in der Rhein-Neckar-Region und im Odenwald. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Unwetter und sogar Orkanböen. Wie heftig es wird, ist noch unklar.

Rheinland-Pfalz

Stromausfälle, Hagel zerschlägt Autoscheiben Unwetter ziehen über Rheinland-Pfalz - Mann stirbt im Westerwald

Teils schwere Gewitter mit Starkregen, Sturm und Hagel sind am Freitag über Rheinland-Pfalz gezogen. Besonders getroffen hat es den Norden. Im Westerwald kam ein Mann ums Leben.

Region Trier

Regen und extreme Gewitter Feuerwehreinsätze in der Region Trier wegen Unwetter

In der Region Trier mussten am Freitagnachmittag vereinzelt die Feuerwehren ausrücken. Betroffen war vor allem der Eifelkreis Bitburg-Prüm.

Andernach

Nach Unwetter: Klinikbetrieb läuft normal Schwere Schäden an der Rhein-Mosel-Fachklinik in Andernach

Nach dem Unwetter am Freitag mit einem Toten im Westerwald werden immer mehr Schäden in der Region bekannt. Die Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach meldet Schäden von mehreren hunderttausend Euro.

Kaiserslautern

Unwetter in Westen der Pfalz Sturm, Starkregen, Hagel: Unwetter im Westen der Pfalz verlaufen glimpflich

Am späten Donnerstagnachmittag hat es im Westen der Pfalz rund um Kaiserslautern, Kusel, Pirmasens und Zweibrücken teilweise stark gewittert und gehagelt.

Am Vormittag SWR4 Rheinland-Pfalz

Bad Neuenahr-Ahrweiler

Voll gelaufene Keller und überflutete Straßen Viele Einsätze nach Starkregen in Bad Neuenahr-Ahrweiler

Der Starkregen am Montagnachmittag hat auch im Norden von Rheinland-Pfalz zu Feuerwehreinsätzen geführt. Betroffen war nach Angaben der Feuerwehr vor allem Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Am Vormittag SWR4 Rheinland-Pfalz

Stand
AUTOR/IN
SWR