Bereits das dritte Mal in diesem Jahr bringen starke Winde seit Dienstag den Staub aus der Sahara nach Baden-Württemberg. Am Donnerstag sollte sich die Strömung auf Nord drehen. Dann komme auch kühlere Luft und Gewitter nach Baden-Württemberg, so Meteorologe Hartmut Mühlbauer im SWR. "Da kann es gut sein, dass dann noch Saharastaub herunterkommt." Bis Donnerstagnachmittag löste sich das Wetterphänomen weitestgehend auf.
Auch für Mittwoch hatten die Meteorologen diesiges und dunstiges Wetter vorhergesagt. Zusammen mit angekündigten Wolken sollte es einen gelb-grauen Himmel geben - von dem jedoch vielerorts in Baden-Württemberg nicht allzu viel zu sehen war. Am Donnerstag soll das Wetter ähnlich aussehen. Das Phänomen soll laut Wetterexperten eine vergleichbare Intensität haben wie bei den vergangenen Ereignissen im März.
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Saharastaub: Die Autowäsche konnte warten
Auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte den Verlauf bestätigt. Ein ähnliches Farbenspiel wie bereits Mitte März sei möglich, als der Saharastaub tagelang in Baden-Württemberg in Erscheinung getreten war.
Autofahrerinnen und Autofahrer sollten erst einmal auf einen Besuch in der Waschanlage verzichten. Mit dem angekündigten Regen am Donnerstag könne es auf den Straßen und vor allem auf den Autos staubig werden, so der DWD-Sprecher.
Tief über Marokko bringt Saharastaub nach BW
Ein Tiefdruckgebiet über Marokko und Ostspanien sorgt dafür, dass der Saharastaub bis nach Deutschland fliegt. Das Tief bringt starke Winde, die den Staub über der Sahara aufwühlen.
Der Staub kommt dann über Spanien und Frankreich nach Baden-Württemberg. Vor allem der Südwesten Deutschlands soll vom Saharastaub betroffen sein, so Mühlbauer.
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Seltene Häufung in diesem Frühjahr
Laut Mühlbauer tritt der Saharastaub hierzulande meist im Frühjahr oder im Herbst auf. Die Wetterlage für Saharastaub sei zu diesen Jahreszeiten am wahrscheinlichsten. Im Sommer gäbe es eher keine Tiefs über der Sahara und im Winter sei das Phänomen auch eher unwahrscheinlich. Es sei eher selten, dass der Staub dreimal hintereinander Baden-Württemberg heimsucht, wie es dieses Frühjahr der Fall ist. Laut DWD stammt der Saharastaub aus einem Gebiet südlich des Atlasgebirges sowie südwestlich davon.
Bereits Mitte März färbte Staub aus der Sahara Fenster und Autos in Baden-Württemberg ein. So berichtete SWR Aktuell am 16. März:
Saharastaub ist weitgehend ungefährlich
Saharastaub ist kein außergewöhnliches Phänomen. Er weht seit Jahrhunderten zu uns herüber. Die Saharasand-Partikel gelten generell als ungefährlich.
Es ist vor allem Fein- und Feinststaub, der bei uns ankommt. Dieser ist aber deutlich weniger gefährlich als der aus Partikeln von Autoabgasen oder Schornsteinrauch. Asthmatikern und beispielsweise Menschen mit Pollenallergie machen die Staubteilchen aber trotzdem hin und wieder Probleme.