Im vergangenen Jahr hat es in Baden-Württemberg so viele Lottomillionäre gegeben wie seit 20 Jahren nicht. Das geht nach SWR-Informationen aus der Jahresbilanz der baden-württembergischen Lotto-Gesellschaft für 2021 hervor, die am Mittwoch vorgestellt wird.
Baden-Württemberg: Das Land mit den meisten Lotto-Millionären
39-mal haben Menschen aus Baden-Württemberg im Jahr 2021 Millionengewinne im Lotto oder Eurojackpot erzielt - das sind neun Millionengewinne mehr als im Jahr davor und so viele wie noch nie seit der Einführung des Euro vor 20 Jahren. Damit liegt Baden-Württemberg auch bundesweit an der Spitze: In keinem anderen Bundesland gab es mehr Lottomillionäre. Binnen eines Jahres haben die Menschen im Land mehr als eine Milliarde Euro für staatliche Tippspiele wie 6 aus 49 oder Eurojackpot ausgegeben.
Viele Gewinner in Stuttgart
Pro Kopf haben die Badener mit 104 Euro jährlich mehr Geld fürs Lottospielen eingesetzt als die Menschen in Württemberg mit gut 90 Euro im Durchschnitt.
Zehn der 39 Millionentreffer konnten Glücksspieler aus der Region Stuttgart landen, erklärte ein Sprecher der Lotto-Gesellschaft in Stuttgart. Mit 9,6 Millionen Euro erzielte ein Gewinner aus Leinfelden-Echterdingen (Kreis Esslingen) im März vergangenen Jahres den höchsten Gewinn in der Region. Spektakulär auch eine Ziehung im Oktober, bei der viele Zufälle zusammenkamen: Gleich zwei Gewinner aus Stuttgart hatten die richtigen sechs Zahlen getippt - und beide Glückspilze waren über 90 Jahre alt. Sie und ihre Familien konnten sich an je 1,3 Millionen Euro freuen - steuerfrei.
Lotto-Erträge für die Allgemeinheit
422 Millionen Euro aus den Lotto-Erträgen kamen im Jahr 2021 der Allgemeinheit zugute. Sie gehen an Sportvereine, Orchester oder staatliche Museen. Auch Denkmalpflege und soziale Projekte werden mit Lotto-Geldern unterstützt.
Dennoch seien die Spieleinsätze gegenüber dem Rekordergebnis im Jahr 2020 geringfügig zurückgegangen, weil es weniger hohe Jackpots gab, erklärt Lotto-BW-Geschäftsführer Georg Wacker. 2020 waren die Wetteinsätze um mehr als zehn Prozent auf 1,08 Milliarden Euro gestiegen.
Getippt wird meist am Kiosk - noch
Eine wesentliche Rolle spielen nach Angaben von Lotto-BW-Geschäftsführer Wacker nach wie vor die 3.200 Lotto-Annahmestellen. Dort werden trotz Online-Glücksspiel und Internet-Wetten knapp 80 Prozent der Einsätze getätigt. Allerdings hat sich das Tippverhalten nicht zuletzt auch wegen einer zunehmenden Zahl geschlossener Annahmestellen verändert. Der Online-Anteil an den Spieleinsätzen steigt seit Jahren an.
Mit den Einnahmen aus dem Glücksspiel der staatlichen Lotto-Anbieter werden unter anderem Projekte aus den Bereichen Sport, Kultur, Denkmalpflege oder Soziales gefördert. Denn: Auch wenn insgesamt mehr als eine halbe Milliarde Euro an Gewinnen ausgeschüttet werden - beim staatlichen Glücksspiel gewinnt immer auch der Staat. 2020 flossen etwa 416,3 Millionen Euro an den Landeshaushalt von Baden-Württemberg.