Ein ehemaliger Ausbilder einer Polizeischule in Baden-Württemberg hat die Vorwürfe der Annäherung an Polizistinnen zurückgewiesen. In einem anonymen Schreiben war ihm vorgeworfen worden, sich als Ausbilder systematisch jungen Polizeischülerinnen genähert zu haben. Er soll bei Festen regelmäßig Kontakt zu angetrunkenen jungen Beamtinnen gesucht haben, teilweise hätten diese die Feier dann mit ihm verlassen. Der Brief war mit "me too" unterschrieben worden.
Ex-Polizeiausbilder stellt Strafanzeige gegen Verfasser des Schreibens
Nun wehrt sich der ehemalige Ausbilder gegen die Vorwürfe. Er hat Strafanzeige gegen den Verfasser oder die Verfasserin des anonymen Schreibens gestellt. Diese Anzeige werde nun geprüft, teilte die Staatsanwaltschaft in Stuttgart am Mittwoch mit. Ein Ermittlungsverfahren sei wegen der Anzeige bislang nicht eingeleitet worden. Laut einem Bericht der "Stuttgarter Zeitung" hat der Ex-Ausbilder die Vorwürfe über seine Anwälte als unwahr und frei erfunden zurückweisen lassen. Sie vermuten mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Trittbrettfahrer, der ihrem Mandaten vorsätzlich schaden wolle.
Opposition: Strobl erkennt Tragweite nicht Polizei BW: 27 sexuelle Übergriffe in fünf Jahren
Bei der Polizei in Baden-Württemberg sind immer wieder sexuelle Übergriffe durch Vorgesetzte gemeldet worden. Nun liegen Zahlen vor. Die Politik ist alarmiert und fordert Aufklärung.
Ermittlungen auch gegen hohen Polizeibeamten in Baden-Württemberg
Die Staatsanwaltschaft ermittelt derzeit in einem weiteren Fall von sexuellem Missbrauch bei der Polizei in Baden-Württemberg. Seit Ende November ist der Inspekteur der Polizei vom Dienst suspendiert. Der ranghöchste Polizeibeamte in Baden-Württemberg steht im Verdacht, eine Kollegin sexuell belästigt zu haben. Dabei soll er ihr auch zu verstehen gegeben haben, dass er über ihre Beförderung entscheide.