Ein Mitarbeiter zeigt in einer Corona-Abstrichstelle einen Abstrich für einen Corona-Test. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Tom Weller)

Nach mehreren Fällen

Omikron: Das ist die Situation in Baden-Württemberg

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Die Omikron-Variante des Coronavirus hat Baden-Württemberg mittlerweile erreicht. Laut Ständiger Impfkommission hat sie keine Auswirkungen auf die Funktionalität von Corona-Tests.

Vor gut drei Wochen wurde im südlichen Afrika erstmals ein Corona-Fall mit der Virusvariante Omikron (B.1.1.529) identifiziert. Nun ist die Variante auch in Baden-Württemberg angekommen. Das Gesundheitsamt des Alb-Donau-Kreises hat am Dienstag vier Personen gemeldet, die mit Omikron infiziert sind. Dies hat eine vom Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg durchgeführte Mutationsanalyse bestätigt. Drei der vier Infizierten waren gerade von einer Geschäftsreise aus Südafrika zurückgekommen, die vierte Person stammt aus dem familiären Umfeld eines der Reiserückkehrer. Wie Markus Möller, Erster Landesbeamter im Gesundheitsamt Alb-Donau-Kreis mitteilte, ist man auf derartige Fälle vorbereitet gewesen: "Es ist wichtig, dass wir schon am Wochenende einen Aufruf gestartet haben, dass sich Rückkehrer aus dem südlichen Afrika bei uns melden. Das ist erfolgt, sie haben sich am Montag bei uns gemeldet."

Am Mittwoch wurde bekannt, dass ein weiteres Mitglied der Gruppe der Geschäftsleute positiv auf Corona getestet worden ist. Das Ergebnis eines PCR-Tests steht derzeit noch aus ebenso wie die Bestätigung, dass es sich um eine Infektion mit der neuen Omikron-Variante handelt.

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Das enge Umfeld der Infizierten konnte sehr schnell isoliert werden

Die Infizierten, welche im Alb-Donau-Kreis oder Stadtkreis Ulm leben, befinden sich nun zusammen mit ihren Haushaltsangehörigen in häuslicher Isolation. Auch die schnelle Isolation des engeren Umfeldes, mit denen die infizierten Personen in Kontakt gekommen waren, hat reibungslos funktioniert, so Möller. Nun läuft eine tiefergehende Ermittlung von möglichen Kontaktpersonen.

Omikron-Fall auch in Basel

Auch in nächster Nachbarschaft zu Baden-Württemberg wurde die Omikron-Variante festgestellt. An einem Gymnasium in der schweizerischen Stadt Basel wurde ein 19-jähriger Schüler positiv auf die neue Variante getestet. Dieser sei nach neuestem Stand nicht auf Reisen gewesen, so das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). Auch in diesem Fall wird nun versucht, alle Kontaktpersonen des Schülers zu identifizieren. Da der Schüler im ansteckungsrelevanten Zeitraum Kontakt zu seiner Klasse sowie einem Chor und Orchester hatte, müssen bereits 100 Personen für zehn Tage in Quarantäne.

Bisher moderate Symptome

Im Falle der Infizierten im Alb-Donau-Kreis sowie im Falle des Baseler Gymnasiasten liegen bisher nur leichte Symptome vor. Alle Infizierten waren vollständig geimpft. Ob und wie stark die neue Variante die Immunantwort einer geimpften Person umgehen kann, ist noch Teil virologischer Untersuchungen.

Virologe Jonas Schmidt-Chanasit über die Omikron-Variante:

Omikron kann mit allgemein verwendeten Tests entdeckt werden

Die neue Omikron-Variante hat keine Auswirkungen auf die Funktionalität von PCR- und Antigen-Tests. Laut Thomas Mertens, Vorsitzender der Ständigen Impfkommission (STIKO), sind diese auch bei Omikron-Fällen aussagekräftig. Das sei eine "sehr gute Nachricht", sagte Mertens der "Schwäbischen Zeitung". Auf die Frage, was bisher über die neue Variante bekannt sei, antwortete Mertens, es seien Beobachtungsstudien nötig. Dazu gehöre unter anderem die Untersuchung der Krankheitsverläufe bei älteren und vorerkrankten Menschen. "Es wird etwas dauern, bis hier Klarheit besteht", so der STIKO-Chef.

Impfkampagne: STIKO-Chef Mertens räumt Fehler ein

Im Gespräch mit dem ARD-Politikmagazin "Panorama" räumte Mertens unterdessen ein, dass bestimmte Entscheidungen der STIKO "aus der heutigen Perspektive" zu spät erfolgt sind. So wäre es laut Mertens "wahrscheinlich günstiger gewesen, mit dem Boostern früher anzufangen".

Warum die STIKO so lange für ihre Entscheidung brauchte, erklärte Mertens in "Panorama" damit, "dass wir erst definieren, welche Daten brauchen wir, um zu einer Empfehlung kommen zu können. Und wenn das festgelegt ist, dann müssen diese Daten erhoben, erarbeitet werden. Und wenn diese Daten vorliegen, dann fängt die STIKO an, diese Daten zu diskutieren."

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SWR