picture alliancedpaAP | Alastair Grant (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)

Fünfter in der EU zugelassener Corona-Impfstoff

Lieferstart für erste Novavax-Dosen in Deutschland - Baden-Württemberg muss sich noch gedulden

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Der Hersteller Novavax beginnt an diesem Montag mit der Auslieferung des ersten Totimpfstoffs für Deutschland. In Baden-Württemberg ist frühestens Ende der Woche mit den ersten Dosen zu rechnen.

Mit Nuvaxovid geht der erste sogenannte Totimpfstoff in Deutschland auf den Markt. 1,4 Millionen Dosen des Herstellers Novavax sollen dem Bund geliefert werden. Wann die erste Charge in Baden-Württemberg eintrifft, könne man noch nicht genau abschätzen, so ein Sprecher des Landesgesundheitsministeriums gegenüber dem SWR. Vermutlich dauere es bis Ende dieser Woche oder sogar bis Anfang der nächsten Woche. In einigen Kreisen, beispielsweise im Ostalbkreis und im Kreis Heidenheim, können sich Impfwillige ab sofort für einen Termin anmelden.

An den Impfstationen des Klinikums Stuttgart liegt eine Warteliste aus. Dort haben sich nach Angaben der Klinikleitung bereits viele Mitarbeitende aus dem Gesundheitswesen registriert.

Die Hälfte geht an Pflegeeinrichtungen

Ab Ende Februar soll Baden-Württemberg dann insgesamt eine halbe Million Dosen erhalten. Der Impfstoff wird an Stadt- und Landkreise verteilt und von dort an niedergelassene Ärzte und Krankenhäuser weitergeleitet.

Die Hälfte der Novavax-Lieferungen ist laut Landesgesundheitsamt für Bereiche reserviert, in denen ab 15. März die einrichtungsbezogene Impfpflicht gelten soll. Das Vakzin von Novavax ist ein Protein-Impfstoff und gilt als Alternative zu den mRNA-Impfstoffen von Biontech und Moderna.

Fünfter EU-zugelassener Impfstoff

Nuvaxovid ist damit der fünfte in der EU zugelassene Corona-Impfstoff. Außer Biontech und Moderna sind in der Europäischen Union noch Johnson & Johnson sowie Astrazeneca zugelassen. Für die Grundimmunisierung braucht man zwei Dosen, die im Abstand von zwei Wochen gegeben werden. Die Arzneimittelbehörde der EU gibt an, dass der Impfstoff zu 90 Prozent vor einer symptomatischen Infektion schützt. Die Studie bezog sich auf den Urtyp des Coronavirus, die Alpha-Variante.

Auch bei Delta scheint das Vakzin von Novavax noch gut zu helfen. Allerdings bräuchte es da die Dreifach-Impfung, erklärt Anja Braun von der SWR-Wissenschaftsredaktion. Gegen Omikron müsse der Impfstoff wohl erst noch angepasst werden.

"Novavax scheint da etwas weniger gut vor dem mutierten Virus zu schützen als die bisher zugelassenen mRNA-Impfstoffe", so Braun. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Nuvaxovid für Menschen ab 18 Jahren. Im Land hat die Nachfrage nach dem Protein-Impfstoff nach Angaben des Landesgesundheitsministeriums schon seit Jahresbeginn zugenommen.

Immunschutz gegen Covid-19 Novavax – Unterschiede zu den anderen Corona-Impfstoffen

In Deutschland ist die Hoffnung groß, dass sich mit der Zulassung des Proteinimpfstoffes von Novavax zahlreiche Ungeimpfte von der Schutzimpfung gegen Corona überzeugen lassen.

Warum warten manche Menschen auf den Novavax-Impfstoff?

Die am häufigsten in Deutschland verabreichten Impfstoffe - die Mittel von Biontech/Pfizer und Moderna - sind mRNA-Impfstoffe. Vor Corona gab es noch keine zugelassenen Impfstoffe auf mRNA-Basis. Manche Menschen macht das misstrauisch.

Wie auch die Vektorimpfstoffe von Johnson & Johnson und Astrazeneca basieren mRNA-Impfstoffe darauf, dass unsere Körperzellen einen kleinen Teil des Virus - das Spike-Protein - selbst herstellen. Dadurch wird eine Immunantwort ausgelöst, die uns schützt. Der Novavax-Impfstoff basiert hingegen auf einem klassischeren Verfahren.

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