"Das Vertrauen an die Regierung ist hiermit endgültig weg", schreibt ein Twitter-Nutzer und macht damit seinem Ärger über die Verlängerung der "Alarmstufe II" Luft. Eigentlich hätten die aktuellen Corona-Zahlen Lockerungen der geltenden Maßnahmen zugelassen. Durch die neueste Entscheidung der baden-württembergischen Landesregierung ist das jetzt aber hinfällig. Unabhängig von der Hospitalisierungsinzidenz und der Zahl der Corona-Patientinnen und -Patienten auf der Intensivstation wird die "Alarmstufe II" für vorerst drei Wochen verlängert.
Menschen sehen Vertrauen in Landesregierung zerstört
Für viele Menschen in Baden-Württemberg ist diese Entscheidung ein Schlag ins Gesicht. Auf Twitter sprechen sich zahlreiche Nutzerinnen und Nutzer gegen die Verlängerung der Maßnahme aus. Die Rede ist von einem "massiven Vertrauensverlust" und "Willkür".
Ein weiterer großer Kritikpunkt für viele Nutzerinnen und Nutzer: Die Regierung würde sich nicht an ihre eigenen Regeln halten.
"Ich empfinde es als unverschämte Frechheit, sich derart über die eigens aufgestellten Regeln hinwegzusetzen. Geht der Staat hier als Beispiel voran? Braucht man sich nicht wundern, wenn es das Volk dann auch so hält."
Einige Nutzerinnen und Nutzer rechnen deswegen damit, dass sich Protestaktionen gegen die Corona-Maßnahmen zukünftig häufen werden.
Vereinzelt Rückenwind aus der Bevölkerung
Es gibt aber nicht nur Kritik an der Maßnahme. Während der Tenor in den sozialen Medien zwar überwiegend negativ ist, wird die Entscheidung der Landesregierung auch vereinzelt verteidigt. So etwa von diesem Twitter-Nutzer:
Eine Instagram-Nutzerin kommentiert: "Ich finde die Verlängerung durchaus sinnvoll! Man muss nur nach England schauen, wo das Gesundheitswesen kurz vor dem Kollaps steht." Und auch die Landesregierung selbst hat ihre Entscheidung auf Twitter gegenüber einem Nutzer verteidigt:
Auf der Regierungspressekonferenz am Dienstagmittag bestätigte Landesgesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) die Verlängerung der "Alarmstufe II" für einen "Übergangszeitraum von drei Wochen". Maßgeblich sei die "zeitnah zu erwartende exponentielle Ausbreitung der Omikron-Variante". Die Landesregierung hat die Änderungen nach eigenen Angaben einstimmig beschlossen.