Symbolbild: Motorrad liegt nach einem Unfall auf der Straße (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | David Young (Symbolbild))

Innenministerium will regelmäßig kontrollieren

Zahl der Motorradunfälle in BW steigt um 15 Prozent - Unfälle aber seltener tödlich

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Motorradfahrer haben kein schützendes Blech um sich herum - das macht Biken zu einem sehr gefährlichen Hobby. Die Zahl der Unfälle und der dabei Verletzten im Land nimmt zu.

Die Zahl der Motorradunfälle im Land hat zuletzt deutlich zugenommen. Im ersten Halbjahr des Jahres ereigneten sich laut baden-württembergischem Innenministerium 2.055 Unfälle - 15,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Strobl: Konzept zur Vermeidung tödlicher Motorradunfälle greift

"Fast 26 Prozent weniger getötete Motorradfahrer machen deutlich: Die Konzepte zur Vermeidung tödlicher Motorradunfälle greifen", kommentierte Innenminister Thomas Strobl (CDU) die Statistik. Die Polizei habe beim ersten landesweiten Aktionsmonat Motorrad im Mai mehr als 5.500 Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer kontrolliert. Man werde die Präventionsarbeit fortsetzen und den Kontrolldruck hochhalten, versicherte Strobl. "Über 2.000 Motorradunfälle im ersten halben Jahr sind zu viele, und auch die Anzahl der Schwerverletzten ist leider anhaltend hoch. Wir lassen nicht locker."

Die Schwarzwaldhochstraße ist bei Motorradfahrerinnen und -fahrern besonders beliebt. Die Landesschau Baden-Württemberg vom 27. April über Freude und Leid am Motorradhotspot:

1.121 Unfälle wurden von Motorradfahrerinnen und -fahrern selbst verursacht - diese Zahl stieg aber nur um 3,4 Prozent. Bei vier von fünf Unfällen wurden laut Ministerium Beteiligte verletzt. 23 Motorradfahrerinnen und -fahrer kamen bei den Unfällen im ersten Halbjahr ums Leben. Im Vorjahreszeitraum waren es 31. 545 Motorradfahrerinnen und -fahrer sowie -beifahrerinnen und -beifahrer wurden schwer verletzt, das sind 1,1 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2021. 1.142 Motorradfahrerinnen und -fahrer sowie -beifahrerinnen und -beifahrer wurden leicht verletzt, 16,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Bei Kontrollen fallen vor allem technische Mängel auf

Im ersten Halbjahr 2022 wurden laut Ministerium bei rund 750 Kontrollaktionen mehr als 12.300 Motorräder kontrolliert. Dabei wurden mehr als 3.700 Verstöße festgestellt. An Platz eins stehen Verstöße wegen technischer Mängel. "Was wir nicht durchgehen lassen können sind technisch manipulierte Motorräder", sagte Strobl der Deutschen Presse-Agentur. "Vor allem bei Veränderungen an Abgaseinrichtungen schreiten wir gezielt gegen Motoradnutzer mit überlauten Maschinen ein. Die Polizei prüft auch, ob die Motorräder vor Ort stillgelegt werden können - das trifft illegale Tuner oft mehr als ein Bußgeld."

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Laut einer Studie ist jedes dritte Motorrad beim Vorbeifahren lauter als 90 Dezibel. Doch was denken die Motorradfahrer selbst? Sie fordern die Politik zum Durchgreifen auf.

In rund 1.050 Fällen wurden Geschwindigkeitsverstöße zur Anzeige gebracht. Das Ministerium kündigte an, am Fünf-Punkte-Plan zur Reduzierung von Motorradunfällen festhalten zu wollen: die Entschärfung gefährlicher Strecken, eine strenge Überwachung, Technik-Check-Angebote, Schärfung des Gefahrenbewusstseins bei Bikerinnen und Bikern "Ü50" und eine offensive Öffentlichkeitsarbeit.

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SWR