Schwan fliegt über Naturschutzgebiet an der Donau (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Thomas Warnack)

Hohe Temperaturen im Winter

Mild, milder, Februar: Bis zu 16 Grad in Baden-Württemberg

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Gefühlt war es im Februar selten so mild wie aktuell in Baden-Württemberg. Die Temperaturen liegen vielerorts im zweistelligen Bereich. Doch nicht alle profitieren davon.

Warme Sonnenstrahlen und milde Temperaturen bestimmen aktuell das Wetter in Baden-Württemberg. Obwohl der Frühling doch eigentlich erst im März beginnt, bringt das Hoch "Gabriela" milde Luft ins Land. Besonders in den Süden und die Mitte Deutschlands würden ungewöhnlich milde Luftmassen strömen, "sodass bis Mittwoch vom Winter keine Spur zu sehen ist", sagt Meteorologe Helge Tuschy vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Montag.

Zunehmend sonnig und sehr mild

Die Temperaturen im Land liegen laut Vorhersage bei Höchstwerten zwischen 9 Grad im Bergland und 16 Grad am Rhein und am mittleren Neckar. Das Thermometer in Stuttgart zeigt zum Beispiel am Montagnachmittag sonnige 13 Grad an.

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Monat Januar bereits viel zu mild

Bereits zum Jahresanfang zeichnete sich der milde Trend ab. Denn der Januar zählt laut dem Wetterdienst in diesem Jahr wieder zu den zehn wärmsten in Deutschland seit 1881. Dabei hatte Baden-Württemberg den wärmsten und den kältesten Januartag bundesweit. Den Spitzenwert am Neujahrstag erreichte Freiburg am Oberrhein mit 19,5 Grad. Einige Tage später, am 19. Januar, wurden in Meßstetten auf der Schwäbischen Alb minus 17 Grad gemessen.

"Der kommende Winter könnte, wenn die Modellrechnungen des DWD eintreten, eine Mitteltemperatur von mindestens 2 Grad Celsius erreichen und damit zu den 33 Prozent der mildesten Winter der Referenzperiode 1991 bis 2020 gehören."

Auch der Februar 2022 war zu warm

Schon der Februar 2022 war in Deutschland vier Grad zu warm, erklären Klimaexperten und -expertinnen des Deutschen Wetterdiensts in einer Mitteilung. Für Baden-Württemberg ermittelte der Dienst eine Durchschnittstemperatur von 4,3 Grad. Insgesamt war 2022 das wärmste Jahr, das es in Baden-Württemberg je gab, wie SWR-Wetterexperte Sven Plöger erklärt:

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Gewinner und Verlierer des Winters

Der vergleichsweise milde Winter bringt in der Natur einiges durcheinander. Nach Angaben der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg spielen dabei das Verhältnis von Temperatur-, Strahlungs- und Niederschlagsverhältnissen eine große Rolle. Generell blühen Pflanzen früher im Jahr als noch vor 30 Jahren, so die Beobachtung. "Der Klimawandel ist für alle spürbar und hat weitreichende Auswirkungen auf den Garten-, Obst- und Weinbau sowie auf die Entwicklung unserer Wälder", sagt dazu Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU).

Krokusse (Foto: SWR)
Erste Frühlingsboten: Grünflächen tragen bereits bunte Blütenkleider - wie diese Krokusse am Sonntag (12.2.) an der Lichtentaler Allee in Baden-Baden.

Nach Beobachtung des Naturschutzbundes Nabu bringt ein milder Winter auch die Tierwelt durcheinander. Winterschläfer wachen vorzeitig auf, der Zug-, Brut- und Fortpflanzungszyklus ändert sich.

Wird es noch mal kalt?

Und die weiteren Aussichten? "Die Temperaturen bleiben weiterhin ziemlich mild", so ein Meteorologe des DWD. Und auch in absehbarer Zeit fehle vom Winter jede Spur.

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