Sorgen machen der Branche die weltweiten Lieferengpässe und auch der Krieg in der Ukraine, so der Arbeitgeberverband Südwestmetall. Die Unternehmen in der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie würden nach Angaben von Südwestmetall-Chef Joachim Schulz vor allem unter teils enormen Preissteigerungen bei Energie, Rohstoffen und Vorprodukten leiden.
Arbeitgeberverband beklagt Umsatzeinbußen und Lieferengpässe
Nach einer aktuellen Umfrage unter 1.400 Mitgliedsbetrieben plagen 23 Prozent der Befragten existenzielle Sorgen. 61 Prozent der Mitgliedsbetriebe rechnen in diesem Jahr aufgrund des aktuellen wirtschaftlichen Umfelds mit weniger Umsatz, 81 Prozent mit weniger Gewinn.
Die Auftragslage sei zwar nach wie vor gut, aufgrund der Lieferengpässe erhole sich die Produktion aber immer noch nur langsam. "Das Vorkrisenniveau von 2018 liegt noch in sehr weiter Ferne", so Südwestmetall-Chef Schulz.
Südwestmetall: Forderungsempfehlung der IG Metall sei "schädlich"
Die Forderungsempfehlung der Gewerkschaft IG Metall im Hinblick auf die anstehenden Tarifverhandlungen sieht der Arbeitgeberverband kritisch. Sie sei "unrealistisch und schädlich". Der Vorstand der Gewerkschaft peilt in der anstehenden Lohnrunde eine Forderung von sieben bis acht Prozent mehr Geld an.
"Mit einem hohen Tarifabschluss würden wir die Not vieler Firmen vergrößern oder sie aus dem Verband und der Tarifbindung treiben", sagt Südwestmetall-Chef Joachim Schulz. "Dies wollen wir unbedingt verhindern."
Tarifverhandlungen ab September
Am 30. Juni wird die Tarifkommission der IG Metall bundesweit ihre Forderung beschließen. Mitte September sollen dann die Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft und den Arbeitgebern beginnen.