In Deutschland ist gut Kirschen essen: Die Obstbauern haben dank günstiger Witterungsbedingungen in diesem Jahr eine deutlich reichere Kirschenernte eingefahren als 2021. 48.700 Tonnen Süß- und Sauerkirschen wurden bis zum Stichtag 20. August geerntet, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Das war gut ein Viertel (26,8 Prozent) mehr als ein Jahr zuvor. 2021 wurden 38.400 Tonnen geerntet. Zudem lag die Erntemenge insgesamt um 6,3 Prozent über dem Durchschnitt der Jahre 2012 bis 2021.
Im vergangenen Jahr hatten Spätfröste, Starkregen und Unwetter die Ernte vieler Obstbaubetriebe in Deutschland geschmälert. Im laufenden Jahr profitierten vor allem Süßkirschen von vergleichsweise guten Witterungsbedingen. Hier wurde mit 38.500 Tonnen der Vorjahreswert um fast 41 Prozent übertroffen. Wichtigstes Erzeugerland für Süßkirschen war Baden-Württemberg, wo fast die Hälfte (47,6 Prozent) der gesamten Menge geerntet wurden.
Unterdurchschnittliche Birnenernte erwartet
Auch für den Birnenanbau ist Baden-Württemberg mit einem Anteil von gut 43 Prozent an der Erntemenge das bedeutendste Anbauland. Allerdings wird die diesjährige Birnenernte ersten Schätzungen zufolge vergleichsweise gering ausfallen, wie die Wiesbadener Statistiker mitteilten. Die erwartete Erntemenge von 35.100 Tonnen liege um etwa 2.100 Tonnen unter dem Vorjahreswert. Auch der zehnjährige Durchschnitt von 38.600 Tonnen werde voraussichtlich um gut neun Prozent unterschritten.
Baden-Württemberg wichtigstes Anbaugebiet für Äpfel
Bei Äpfeln hingegen erwarten die Obstbaubetriebe eine gute Ernte und eine leichte Verbesserung zum Vorjahr. Die endgültige Schätzung steht allerdings noch aus. Auch hier liegt Baden-Württemberg im bundesweiten Vergleich vorn und ist bezogen auf Anbaufläche und Erntemenge das bedeutendste Bundesland mit einem Anteil von 36 Prozent. Das wichtigste Anbaugebiet für Äpfel im Land ist die Bodenseeregion.