Sind die Geflüchteten von heute die Fachkräfte von morgen?  (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)

Messe Sindelfingen als Erstaufnahmestelle

So viele Geflüchtete aus der Ukraine wie noch nie in BW

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Bisher wurden noch nie so viele ukrainische Flüchtlinge im Land registriert wie am Donnerstag. Die Migrationsministerin will die Kapazitäten in den Erstaufnahmestellen erhöhen.

In Baden-Württemberg sind am Donnerstag so viele ukrainische Kriegsgeflüchtete in den Erstaufnahmestellen des Landes angekommen wie noch nie seit Kriegsbeginn. Mit 610 Menschen aus der Ukraine sei der bisherige Höchststand erreicht worden, sagte Migrationsministerin Marion Gentges (CDU) am Freitag am Rande eines Besuchs in Straßburg der Deutschen Presse-Agentur. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs seien etwa 11.000 ukrainische Flüchtlinge in Baden-Württemberg in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes angekommen.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) geht derweil von deutlich mehr Geflüchteten in Baden-Württemberg aus. Viele seien bei Freunden oder Verwandten untergekommen:

Gentges will Messe Sindelfingen für Geflüchtete öffnen

Gentges rechnet damit, dass die Zahl der Flüchtenden in den kommenden Wochen deutlich steigen wird. Sie will deshalb die Kapazitäten in den Landeserstaufnahmestellen weiter erhöhen. "Wir machen die Messe Sindelfingen auf", sagte Gentges. Hier stünden dann in gut einer Woche etwa 900 Plätze zur Verfügung. Damit gebe es in der Landeserstaufnahme insgesamt rund 13.000 Plätze.

Deutlich mehr Geflüchtete in Zukunft erwartet

Die Plätze in den Landeserstaufnahmestellen würden auch gebraucht, weil man damit rechnen müsse, dass demnächst bis zu 4.000 Menschen in der Woche nach Baden-Württemberg kämen. Es könnten aber auch noch mehr werden. "Sobald die Nachbarstaaten durchwinken, weil ihre Kapazitäten voll sind und das ist erkennbar, kommt eine größere Zahl hier an", sagte die Ministerin etwa mit Blick auf Polen und Tschechien.

Da die Geflüchteten aus der Ukraine ohne Visum einreisen können, dürfte ihre tatsächliche Zahl im Land deutlich höher sein. Viele Menschen sind bisher privat bei Freunden oder Verwandten untergekommen.

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SWR