Erst Corona, jetzt Inflation: Die Mieten für Studentenwohnungen sind in diesem Jahr im ganzen Land gestiegen und zwar im Schnitt um knapp 6 Prozent. In Heidelberg wohnt es sich besonders teuer: Für eine 30 Quadratmeter-Wohnung müsse man fast 12 Prozent mehr zahlen als 2021, nämlich gut 570 Euro.
Wohn-BaföG reicht nicht aus
Für ein 20 Quadratmeter großes WG-Zimmer müssten sogar 18,5, Prozent mehr berappt werden, das sind dann im Schnitt rund 370 Euro, so der MLP-Bericht. Auch in Mannheim sind demnach die Mieten gestiegen, nämlich um knapp 6 Prozent für eine Musterwohnung und rund 8 Prozent für ein WG-Zimmer. Der kürzlich erhöhte BAföG-Wohnzuschlag von maximal 360 Euro reiche bei vielen also kaum für die Miete.
Heidelbergs Erster Bürgermeister und Baudezernent Jürgen Odszuck (CDU) spricht von einer "alarmierenden Entwicklung", die allerdings nicht ganz überraschend komme. Wegen Corona seien viele Studierende nicht nach Heidelberg gezogen, man habe sogar Einwohner verloren.
Immer höhere Lebenshaltungskosten verschärfen das Problem noch laut MLP-Bericht. Und Studierende seien stärker belastet, weil sie einen Großteil ihres Einkommens konsumieren und ihre Sparquoten gering seien. Punktuelle Entlastungen, wie etwa der Heizkostenzuschuss für BAföG-Empfänger oder Sonderzahlungen im Rahmen des dritten Entlastungspakets, seien nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, heißt es weiter. Das deckt sich mit den Beobachtungen von Heidelbergs Baubürgermeister Jürgen Odszuck.
Der MLP Studentenwohnreport wird seit 2019 jährlich gemeinsam von MLP und dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) herausgeben.