Fundort der Bombe (Foto: SWR)

Blindgänger am Hans-Reschke-Ufer bei BUGA-Bauarbeiten gefunden

5.500 weitere Bomben-Verdachtspunkte am Neckar in Mannheim

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Der Bombenfund am Mannheimer Hans-Reschke-Ufer war wohl nicht der letzte. Experten rechnen mit weiteren Funden. Bis zum Start der BUGA 23 wird weiter gesucht.

Am Dienstag hat der Kampfmittelbeseitigungsdienst (KMBD) aus Stuttgart eine Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg kurz vor der Feudenheimer Schleuse entschärft. Der Fund sei kein Zufall gewesen, sagt Matthias Peterle vom KMBD. Bereits seit 21. April werde das Hans-Reschke-Ufer nach Blindgängern abgesucht.

Verantwortlich für die Suche ist die Kampfmittelbergung aus Lüneburg. Im Auftrag der BUGA 23 Gesellschaft untersucht sie die Baustellen nach Gefahrenpunkten.

"Aktuell laufen am Neckar Vorbereitungsmaßnahmen für die bald beginnenden Bauarbeiten zur BUGA. Diese Vorbereitungen bestehen u.a. darin, das Gelände mittels Sondierungsmaßnahmen und gezielter Kampfmittelräumung für die weiteren Baumaßnahmen freizugeben. In diesem Zusammenhang wurden auch die beiden Bomben Anfang Juli gefunden."

Nach dem Fund einer Fliegerbombe ist auch der Radweg über die eisenbahnbrücke gesperrt (Foto: SWR)
Das Gebiet an Ufer war weiträumig abgesperrt

Kampfmittelbergung kontrolliert weiter

Die Wahrscheinlichkeit weiterer Bombenfunde ist weiter hoch, so ein Sprecher der Kampfmittelbergung. Mannheim wurde im zweiten Weltkrieg stark und häufig bombardiert. Allein in der Nacht vom 5. auf den 6. September 1943 warfen die Alliierten über 230.000 Bomben über Mannheim ab.

5.500 weitere Verdachtspunkte

Es gebe 5.500 weitere Verdachtspunkte am Ufer. Dahinter könne sich Metallschrott verbergen, aber auch Munition oder Blindgänger. Vor dem Baustart müsse jeder einzelne Punkt kontrolliert werden.

Suche mit Metalldetektoren und Luftbildern

Luftbilder aus dem 2.Weltkrieg helfen bei der Suche. Die Alliierten markierten damals, wo Blindgänger landeten. Zusätzlich setzt die Kampfmittelbergung Metalldetektoren ein. Je stärker diese Detektoren bei der Suche ausschlagen, umso wahrscheinlicher handelt es sich um eine Bombe.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels haben wir berichtet, die Funde der Bomben in Mannheim stünden mit den Bauarbeiten zur Seilbahn für die Bundesgartenschau 2023 in Zusammenhang. Das ist falsch. Sie stehen in Zusammenhang mit allgemeinen Bauarbeiten zur BUGA. Wir haben den Fehler korrigiert.

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SWR