Das acht Jahre alte Adler-Weibchen namens Mara sei am Samstag beim Flugtraining auf dem Heidelberger Königstuhl von einer Windböe erfasst worden, sagte am Montag Falkner Uwe Jacob. Da die Greifvögel beim Training auch mal zehn Kilometer weit weg flögen, habe er sich zunächst keine Sorgen gemacht.
Wetter wurde nicht besser
Wegen des Wetters habe das Tier schlecht wieder nach Hause fliegen können. Nachdem eine Autofahrerin den Adler am Montag auf einem Baum in der Nähe des Autobahnkreuzes Weinheim entdeckt habe, sei er von der Berufstierrettung Rhein-Neckar verständigt worden, so der Falkner.

Mit totem Küken gelockt
Mit einem toten Küken habe sich Mara erst beim zweiten Versuch locken lassen. Ein Polizeisprecher bestätigte den Vorfall. Inzwischen ist Mara wieder in der Falknerei in Heidelberg. Dort wurde das Weibchen sehnsüchtig erwartet - von Weißseekopfadler Nick.
Steckbrief Seeadler
Der Seeadler ist einer der mächtigsten Greifvögel bei uns. Er wird sogar größer als der Steinadler.
Weißkopfseeadler leben in Nordamerika in freier Wildbahn
Die Tiere leben am liebsten in menschenleeren Gegenden, wo sie saubere Gewässer finden. Ihre Augen sind viermal schärfer als die von Menschen. Mit bis zu 150 Kilometern pro Stunde stürzen sich die Raubvögel auf ihre Beute. Weißkopfseeadler werden bis zu einem Meter lang und erreichen eine Flugspannweite von über zwei Metern. Die Weibchen sind oft etwas größer als die Männchen.