Die Grande Dame des deutschen Krimis, Ingrid Noll aus Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis), hat den Verdienstorden am Bande erhalten. Die Auszeichnung wurde der Autorin am Donnerstag im Alten Rathaus ihrer Heimatstadt durch Kunst- und Wissenschaftsministerin Petra Olschowski (Grüne) verliehen. Der Name der Autorin stehe auch für vorbildliches bürgerschaftliches Engagement, so Olschowski.
Ihr Einsatz für die Stadtgesellschaft von Weinheim und für die gesamte Region ist wirklich bewundernswert.
Bundesverdienstkreuz für Ingrid Noll auch für "Einsatz in der Stadtgesellschaft"
Über mehrere Jahre hinweg begleitete Ingrid Noll die Grundschultheatertage in Weinheim mit Workshops und Aufführungen. Auch für diesen Einsatz bekommt sie die Auszeichnung. Ihr sei wichtig, bei Kindern Freude am Lesen und am Umgang mit Sprache zu fördern. Auch beim Literaturfestival in Weinheim mischt sie mit, unter anderem mit Lesungen in Polizeiwachen und Gerichtssälen.
Die 89-Jährige hat über 20 Bücher geschrieben, ihre Werke wurden in 27 Sprachen übersetzt. Am bekanntesten ist wohl der Krimi "Die Apothekerin" aus dem Jahr 1994. Einige Jahre später wurde das Buch mit Katja Riemann in der Hauptrolle verfilmt. Ermordet und gestorben wird in Ingrid Nolls Geschichten vor allem im Rhein-Neckar-Raum, ihrer Heimat. "Die Apothekerin" zum Beispiel spielt in Heidelberg. In ihren Krimis stehen vor allem Frauen im Mittelpunkt.

Ingrid Noll: Bereits mehrfach mit Preisen geehrt
Ingrid Noll zählt zu den erfolgreichsten deutschen Krimi-Autorinnen und wurde für ihr literarisches Schaffen bereits einige Male ausgezeichnet, unter anderem mit dem Ehrenpreis des Deutschen Krimipreises und dem Friedrich-Glauser-Preis, der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur. Ihr Schreibstil wird von Kritikern oft als humorvoll und gesellschaftskritisch beschrieben. Bereits 2002 wurde die Weinheimerin mit der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet.
Über ihre Ehrung sagte Ingrid Noll in Weinheim:
Das Bundesverdienstkreuz - genauer Verdienstkreuz des Bundes am Bande - wird vom Bundespräsidenten an in- und ausländische Bürgerinnen und Bürger für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen verliehen. Der Orden ist die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Eine finanzielle Zuwendung ist mit der Verleihung nicht verbunden.