Der Rhein-Neckar-Kreis hat nach Angaben der Weinheimer Stadtverwaltung angekündigt, der Stadt in diesem Jahr rund 350 Geflüchtete zuzuweisen. Freien Wohnraum gibt es laut Stadt allerdings nicht.
Weil das Thema sowohl den Internationalen Ausschuss als auch den Ausschuss für Soziale Angelegenheiten betrifft, haben beide am Mittwochabend gemeinsam getagt. Das Ergebnis: Beide Ausschüsse haben erstmal kein grünes Licht gegeben. Die Ausschussmitglieder behielten sich vor, die Gebäude zunächst selbst besichtigen zu wollen - erst dann könne man entscheiden, ob dort eine menschenwürdige Unterbringung möglich sei, hieß es seitens der Stadt. Eine Entscheidung zu den Unterkünften in Weinheimer Schulen soll am 29. März fallen, so ein Stadtsprecher.
Schulen sollen für Geflüchtete umgebaut werden
Geplant ist, dass die ehemalige Albert-Schweitzer-Schule und die frühere Bachschule zu Flüchtlingsunterkünften umgebaut werden. Beide Schulen waren im Herbst 2021 zur "Zweiburgenschule" in einem neuen Gebäude zusammengeführt worden. Inzwischen werden die Gebäude in Teilen als Kindergarten genutzt. Und das, so der Weinheimer Stadtsprecher Roland Kern, solle auch so bleiben.

Weinheim will rund 130 Wohnplätze schaffen
Bei dem Vorhaben, in den ehemaligen Schulgebäuden Geflüchtete aufzunehmen, erwarte er keine Probleme. Die Anwohner seien Lärm noch aus Schulzeiten gewohnt. Außerdem seien die Weinheimer sehr offen, er gehe davon aus, dass sie die Geflüchteten positiv aufnehmen.

In der ehemaligen Bachschule sollen rund 45 Menschen unterkommen, in der früheren Albert-Schweitzer-Schule gut 90. Zuvor müssten allerdings noch aufwändige Sanierungsarbeiten stattfinden. Die erste Schule soll im Juni bezugsfertig sein. Weitere Plätze sollen im kommenden Jahr entstehen.
Oberbürgermeister Just hat in der Ausschusssitzung dafür plädiert, eine sogenannte "Standortfindungskommission" zu reaktivieren, die sich bereits 2015 für Wohnraum für Geflüchtete eingesetzt hatte. Bis zum 29. März 2023 soll der Gemeinderat in Weinheim eine Reihe von Maßnahmen vorgelegt bekommen, mithilfe derer schnell Wohnraum zur Verfügung gestellt werden kann.