Wilhelmsfeld im Odenwald, nordöstlich von Heidelberg gelegen, liegt auf rund 380 Meter Höhe. Geprägt wird der Ort vom Hilsbach und dem Belschbach. Meteorologen verzeichnen hier durch Höhenlage viele Niederschläge. Für die ersten Siedler war das auch der Grund, hier ein Dorf zu gründen. Seitdem versorgten sich die Wilhelmsfelder mit Wasser aus Quellen und Brunnen - bis in die 1960er Jahre hinein.
Die Familien trugen das Wasser dann in Behältern zu ihren Häusern. Die großen Sandsteintröge wurden als Kühlschränke genutzt und die Frauen reinigten die Wäsche an den Brunnen. Doch immer wieder kam es in dem Dorf vor allem in trockenen Sommern zu regelrechten Wasser-Notständen, wie im Heimatbuch nachzulesen ist.

Ab 1964 in Wilhelmsfeld: Teures Wasser aus der Leitung
1958 schloss man sich mit mehreren Gemeinden zum Zweckverband "Gruppenwasserversorgung Eichelberg" zusammen. Aber es dauerte bis 1964, bis das Trinkwassernetz an zwei Tiefbrunnen bei Schriesheim (Rhein-Neckar-Kreis) angeschlossen wurde.
Brunnen-Wanderung durch Wilhelmsfeld
Wasser muss mit viel Energie nach oben gepumpt werden
Doch bis heute ist das Wasser in Wilhelmsfeld ein kostbares Gut - und das im wahrsten Wortsinn, denn der Wasserpreis liegt höher als in vergleichbaren Orten in der Rheinebene. Grund: Das Wasser muss unter hohen Energiekosten nach oben gepumpt werden. Außerdem muss die Gemeinde durch die weitverstreuten Häuser ein großes Leitungsnetz für relativ wenige Einwohner bereitstellen.
Klimawandel hat Folgen für Wasserversorgung
Mit weiteren Herausforderungen bei der Wasserversorgung rechnet die Gemeinde künftig durch den Klimawandel, denn schon jetzt versiegt in trockenen Sommern ab und zu einer der noch vorhandenen historischen Brunnen. Viele Brunnen in Wilhelmsfeld sind übrigens noch heute im Besitz der Gemeinde Wilhelmsfeld oder von Privatpersonen.