Viele Großstädte setzen auf Videoüberwachung (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Philipp von Ditfurth)

Zum ersten Mal online

Vierte Mannheimer Sicherheitsbefragung beginnt

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Wie sicher fühlen sich die Menschen in Mannheim? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Stadt seit Jahren – und startet in diesen Tagen zum vierten Mal ihre Sicherheitsbefragung.

Was kann die Stadt Mannheim tun, damit sich die Bürger sicher fühlen? Diese Frage ist nicht so leicht zu beantworten, denn das subjektive Sicherheitsgefühl ist bei jedem unterschiedlich. Neben Angst vor Überfällen oder anderen Straftaten fühlen sich viele auch durch scheinbar harmlosere Dinge wie Lärm, feiernde Jugendliche oder auch Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit in ihrer Sicherheit beeinträchtigt. Und es gibt noch viele weitere Faktoren. Welche das sind, soll die vierte Mannheimer Sicherheitsbefragung klären.

Bürgermeister Specht: "Sicherheitsempfinden hat sich verbessert"

Mannheims Ordnungsdezernent Christian Specht (CDU) hält die Befragung für wichtig, um Muster und Schwerpunkte von Kriminalität zu erkennen – und das habe in der Vergangenheit auch schon Wirkung gezeigt: Vieles habe sich bereits zum Positiven verändert.

"Wir machen Runde Tische vor Ort um nachzuhören, was wir an konkreten Präventionsmaßnahmen machen können, zum Beispiel in der Neckarstadt West, im Jungbusch oder auch in der Schönau. Dort hat sich das subjektive Sicherheitsempfinden seitdem dramatisch verbessert."

Mannheims Erster Bürgermeister Christian Specht (Foto: SWR)
Mannheims Erster Bürgermeister Christian Specht ist für den Bereich Sicherheit und Ordnung zuständig

Befragung zum ersten Mal online

Die Befragung der 26.000 Mannheimer wird erstmals ausschließlich online durchgeführt. Dadurch wird es nach städtischen Angaben möglich, die Sicherheitsbefragung künftig alle zwei Jahre durchzuführen und nicht wie bislang nur alle vier Jahre. Ganze 17 Seiten ist der Fragebogen lang – und die Stadt hofft auf einen guten Rücklauf.

"Wir müssen nicht nur wissen, wo es objektiv Kriminalität gibt, sondern wo sich die Menschen sicher oder unsicher fühlen – und was sind die Gründe dafür. Wir haben nur beschränkte Ressourcen. Deshalb ist es wichtig, das ganz genau zu wissen und frühzeitig reagieren zu können."

Gesammelte Daten werden wissenschaftlich ausgewertet

Erstellt und ausgewertet wird die Befragung - wie die letzten Male auch - vom Institut für Kriminologie der Universität Heidelberg unter Leitung von Professor Dieter Hermann. Die Studie ist dieses Mal durch aktuelle Fragestellungen erweitert worden, unter anderem zur Energiekrise, zum Krieg in der Ukraine, zum Klimawandel - aber auch zu lokalen Geschehnissen wie dem Container-Unfall im Mannheimer Hafen.

Container mit Hydrosulfit nach Chemieunfall im Mannheimer Hafen (Foto: SWR)
Im Mühlauhafen war ein mit Hydrosulfit-Fässern gefüllter Container im vergangenen Sommer Leck geschlagen

"Es werden Fragen zur Kommunikation in Krisen- und Katastrophensituationen gestellt. Wie werden Warnungen überhaupt wahrgenommen? Und orientieren sich die Menschen daran?"

Die Fragebögen werden Anfang Dezember per E-Mail an 26.000 Mannheimer Bürger verschickt, die laut Stadt repräsentativ ausgewählt wurden. Einen verbindlichen Abgabetermin gibt es nicht. Unklar ist deshalb auch, wann genau das Ergebnis vorliegen wird. Klar ist derzeit nur eins: Die Erkenntnisse der vierten Mannheimer Sicherheitsbefragung werden auf dem Deutschen Präventionstag 2023 diskutiert. Er findet im kommenden Juni in Mannheim statt.

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