Die Ehrenamtlichen der Mannheimer Vesperkirche haben in den vergangenen Wochen mehr als 18.500 Mahlzeiten verteilt - ein erneuter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. 2024 waren es nach Angaben der Veranstalter etwa 17.500 Mittagessen. An den steigenden Zahlen merke man, dass Armut ein "drängendes gesellschaftliches Thema" sei, sagte der Dekan der Evangelischen Kirche in Mannheim, Ralph Hartmann, am Donnerstag.
Vesperkirche Mannheim - soziale Beratung besonders gefragt
Insgesamt 800 Ehrenamtliche haben in der Kirche geholfen - darunter viele Ärzte und Sozialarbeiter. Die sozialen Beratungen seien für die Menschen immer wichtiger geworden, so Martin Metzger, stellvertretender Direktor des Diakonischen Werks Mannheim. In diesem Jahr sei das Beratungsangebot für Frauen mit Gewalterfahrungen sowie die Beratung in verschiedenen Muttersprachen besonders wichtig gewesen. "Die Nachfrage hat sich verdoppelt. Wir haben rund 200 Beratungen durchgeführt", berichtet Metzger.
Die Menschen brauchen mehr Zeit und jemanden, der ihnen zuhört.
Bei den Beratungen ging es auch immer wieder um das Thema Wohnungsuche. Denn: Viele Bedürftige, die zur Vesperkirche kommen, suchen eine Wohnung oder sind obdachlos. Vor allem ältere Menschen haben wegen der Digitalisierung Probleme, eine Wohnung zu finden und zu bekommen. Viele Anträge müssen online ausgefüllt werden.
Mahlzeiten für Bedürftige gratis
Das Essen kostet die Vesperkirche sechs Euro. Wer dies nicht bezahlen kann, bekommt die Mahlzeit nur für einen Euro oder auch gratis.
Die 28. Mannheimer Vesperkirche geht am Sonntag (9. Februar) mit einem Gottesdienst zu Ende.