Befragt wurden verschiedene Personengruppen, darunter Anwohner, Passanten und Einzelhändler, sowie Angestellte der Unternehmen. Vor allem Fußgänger und Fahrradfahrer bewerteten demnach den Versuch durchaus positiv. Rund 60 Prozent der befragten Besucher der Stadt sahen das Projekt als sehr gut oder gut an. Anders sieht es bei der Gruppe der Gewerbetreibenden aus. Diese sahen den Versuch zu etwa 70 Prozent als weniger oder überhaupt nicht gut an. Bei Anwohnern sind die Meinungen ausgeglichen.
Neben der Befragung wurde zudem an verschiedenen Stellen der Verkehr gemessen. Während des Verkehrsversuchs fuhren, laut der Zahlen der Stadt, bis zu 90 Prozent mehr Radfahrer durch die betroffenen Straßen. Außerdem wurde festgestellt, dass der Versuch nur wenig Einfluss auf den Verkehr am die Innenstadt umgebenden Ring hatte.
Verkehrsversuch ging ein Jahr
Die Stadt Mannheim hatte einige Straßen in der Innenstadt 2022 bis März in diesem Jahr gesperrt. Zum Beispiel Teile der Fressgasse oder der Kunststraße. Das Ziel war es, die Aufenthaltsqualität der Fußgänger und Fahrradfahrer zu erhöhen. Außerdem sollte der Verkehr aus der Stadt herausgehalten werden, um Anwohner durch verringerten Lärm zu entlasten.
Kritik kommt von der Industrie und Handelskammer (IHK)
Sperrung der Fressgasse und begleitende Maßnahmen IHK: Innenstadtwirtschaft lehnt Mannheimer Verkehrsversuch ab
Die Industrie und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar hat in einer Umfrage eine negative Haltung der Innenstadtwirtschaft zu dem zwischenzeitlich gestoppten Verkehrsversuch ermittelt.
"Die Wirtschaft hat ein eindeutiges Votum, dass der Verkehrsversuch für sie nachteilig war."
Die IHK hat bereits vor drei Wochen die Ergebnisse einer eigenen Umfrage vorgestellt. Laut IHK haben sich 385 Innenstadt-Unternehmen an der Befragung beteiligt. Das klare Ergebnis: Der Handel wünscht keine weiteren Einschränkungen bei der Einfahrt in die Mannheimer Quadrate. Zu ähnlichen Ergebnissen kommt die Stadt in ihrem jetzt vorgestellten Bericht. Demnach beklagen 57 Prozent der Geschäfte die gesunkene Kundenfrequenz, 66 Prozent eine gesunkene Attraktivität der Geschäfte und nur zehn Prozent eine Attraktivitätssteigerung.