Die sommerlichen Temperaturen bringen Unwetter mit sich - auch in der Region. Sie kommen aus Richtung Nordwesten und es könnte starke Gewitter geben. Am heftigsten wird es in der Region vermutlich von Freitag bis Samstag, so die Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes.
Das Tief "Dorchen" könne Starkregen und Sturmböen mit bis zu 120 Kilometern pro Stunde bringen, so der DWD. Auch Hagel sei möglich. Eventuell werden die Unwetter den Norden Baden-Württembergs aber auch nur streifen.
Vorhersagen bei Gewitter schwierig
Es kann sein, dass sich nur einzelne lokale Gewitter bilden. Aber auch eine größere Unwetterfront in der Region sei möglich, sagt SWR-Redakteur Thomas Miltner, der sich seit Jahren mit dem Thema Wetter in der Region beschäftigt.
Rheinebene anders als der Odenwald
Aus der Erfahrung sei die Region um Walldürn und Hardheim (Neckar-Odenwald-Kreis) eher anfällig für Hagel. Buchen im Odenwald bekomme dagegen mehr Regen oder Starkregen ab, wodurch Hochwassergefahr entstehen kann.
In der Rheinebene gibt es Seitentäler, die sehr oft von Gewittern betroffen sind, andere dagegen kaum. Außerdem können Kleinigkeiten das Wetter schnell ändern. Als Beispiel nennt Thomas Miltner den Käfertaler Wald in Mannheim, der dafür sorgen kann, dass das Wetter oder ein Gewitter ganz schnell die Richtung ändern kann.
Regionale Besonderheiten beim Wetter
Beim Wetter gibt es oft Unterschiede bei Orten, die zum Teil nur wenige Kilometer auseinander liegen, sagt der Kreisbrandmeister des Neckar-Odenwald-Kreises Jörg Kirschenlohr. Bei einem Unwetter 2016 sei man bei einem historischen Motorradrennen am Flugplatz Walldürn förmlich "abgesoffen". Nur einen Kilometer weiter hätten die Menschen in der Stadt ein Eis gegessen ohne davon etwas zu merken.
"Innerhalb von wenigen Metern war hier ein Extremereignis, wo die Wolke abgeregnet hat. Das ist für die Kollegen des Wetterdienstes extrem schwierig, diese Voraussage zu treffen."
Warnen oder nicht?
Wann und wo genau ein Unwetter auftritt, kann sich kurzfristig ändern. Das macht für Meteorologen auch die Warnungen an die Bevölkerung schwierig.
"Wir haben schon Starkregen im Odenwald gehabt, die dazu geführt haben, dass Bäche und Flüsse in kürzester Zeit angeschwollen sind."
Wenn man warnt und dann nichts passiert, nehmen Menschen kommende Warnungen vielleicht auf die leichte Schulter. Wird vor Unwettern nicht ausreichend gewarnt, kann das schwerwiegende Folgen haben - wie bei der Flutkatastrophe im Ahrtal.
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Einsatzkräfte im Odenwald sind vorbereitet
Die Einsatzkräfte im Neckar-Odenwald-Kreis reagieren, sobald es eine Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes gibt, sagt Kreisbrandmeister Jörg Kirschenlohr. Er und seine Kollegen seien gut vorbereitet. Die Erfahrungen zeigten, dass nicht alles auf einmal auftrete. Oft zögen die Unwetter von Westen über den Odenwald in Richtung Norden. Mögliche Einsätze seien dann gut abarbeitbar.