Der Heidelberger Virologe Hans-Georg Kräuslich hatte schon früh Zweifel an der Studie, die die Krankenkasse BKK Provita vorgestellt hatte. Nach dieser Studie sind Nebenwirkungen bei Corona-Impfungen wesentlich häufiger als bekannt. Kräusslich vermutete, dass es dabei um "ganz normale Impfreaktionen" ging. Die Kasse selbst sprach von einem "Alarmsignal" und von einer Gefahr für die Patienten, was Kräusslich zurückwies. Der Verband der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte vermutete hinter der Studie "Unwissen oder Täuschungsabsicht" und verurteilte sie als "Unfug".
Fragwürdige Datengrundlage
Jetzt zeigt eine SWR-Recherche: Maßgeblich zu der strittigen Studie beigetragen hat ein Analyst, der Verbindungen zur sogenannten Querdenken-Szene hat. Diese kämpft vor allem gegen die Corona-Impfpflicht und weitere staatliche Maßnahmen gegen die Pandemie. Die Datengrundlage der Studie ist demnach mehr als zweifelhaft, offenbar wurden darin selbst leichte grippeähniche Symptome mit schweren ernsthaften Nebenwirkungen gleichgestellt.
BKK Provita trennt sich von Vorsitzendem
Die BKK Provita hat sich inzwischen von ihrem langjährigen Vorsitzenden getrennt, der die Studie des Analysten öffentlich gemacht und vor Impfungen gewarnt hatte.