Gastspiel aus der Ukraine - Beethoven Oper „Fidelio“ in Heidelberg (Foto: SWR, Eberhard Reuss)

Gastspiel in Heidelberg

Der ukrainische "Fidelio"

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Es ist ein ungewöhnliches Gastspiel: Das Modern Music Theater Kiew zeigt in Heidelberg die Oper "Fidelio" – weil in der Ukraine wegen des Krieges keine Aufführungen möglich sind.

Seit vergangenem Mai sind die 15 Künstler aus der Ukraine mit vorläufiger Aufenthaltsgenehmigung in Deutschland unterwegs. Nach Gastspielen in Meiningen und Coburg machen sie jetzt auch in Heidelberg Station. Bei der Inszenierung ihrer Version von Ludwig van Beethovens "Fidelio" arbeiten sie mit deutschen Orchestern und Opernchören zusammen. Zurzeit laufen die Proben in Heidelberg auf Hochtouren.

Gastspiel aus der Ukraine - Beethoven Oper „Fidelio“ in Heidelberg (Foto: SWR, Eberhard Reuss)
Regisseur Andrey Maslakov bei der Probe mit dem Heidelberger Opernchor

Inszenierung spielt im Arbeitslager

Seit einigen Wochen ist Regisseur Andrey Maslakov mit seinem ukrainischen Ensemble in Deutschland unterwegs. Der ukrainische "Fidelio" spielt in einem russischen Arbeitslager zu Zeiten von Stalin. Kurz nach der Premiere in Kiew begann der Überfall auf die Ukraine.

"Das Werk von Beethoven ist so umfassend, dass es unglaublich und immer, immer aktuell ist."

Gastspiel aus der Ukraine - Beethoven Oper „Fidelio“ in Heidelberg (Foto: SWR, Eberhard Reuss)
Regisseur Andrey Maslakov mit dem Heidelberger Opernintendant Thomas Böckstiegel

Keine Angst vor der Zukunft

Dirigent Sergej ist dankbar dafür, dass das Ensemble jetzt die Chance bekommt, seinen "Fidelio" in Deutschland aufzuführen.

 "Sie geben uns die Bühne - das Leben, das wir vor dem Krieg hatten.“

Wie es mit der improvisierten Gastspielreise nach der Aufführung in Heidelberg weitergeht, ist noch unklar. Aber Regisseur Andrey Maslakov macht sich keine Sorgen: "Der Krieg", sagt er, "hat mich gelehrt, keine Angst zu haben."

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SWR