Die Mütze ist ein bisschen groß für Olivia, aber gefallen würde sie ihr schon. Auf jeden Fall macht ihr, ihrer Schwester Sasha und ihrer Mama Inna der Bummel über den Heidelberger Weihnachtsmarkt jede Menge Spaß. Mit dem Dresdner Christstollen fremdelt Sasha noch ein kleines bisschen, aber Bratwurst finden beide Kinder super – die gibt es auch daheim in Kiew auf dem Weihnachtsmarkt. Hier, mitten in Heidelberg, ist die Heimat auf einmal nicht mehr ganz soweit weg, sagt ihre Mutter.
Der Vater fehlt
Innerhalb weniger Monate hat Inna schon ziemlich gut Deutsch gelernt. Das muss sie auch, denn sie will sich und ihren Kindern in den kommenden Jahren etwas aufbauen in ihrer neuen Heimat. Sasha und Olivia fällt es im Moment noch schwerer, sich auf die neue Sprache einzulassen. Das liegt vor allem daran, dass Papa Maxim nicht hier sein kann. Tausende Kilometer trennen ihn von seiner Familie. Irgendwie ist er aber trotzdem da.
Leben fühlt sich unwirklich an
Für die Familie fühlt sich das Leben in Deutschland zurzeit unwirklich an. Die friedliche Weihnachtsromantik ist ein krasser Gegensatz zu der Situation in der Ukraine. "Wir sind hier im Warmen", sagt Inna, "in dieser schönen kleinen Stadt und unser Vater sitzt im kalten Zimmer in Kiew. Er wäre gerne hier, aber er kann nicht hier sein. Aber ich weiß, dass er sich wünscht, dass wir versuchen auch Spaß zu haben."
Spaß haben Sasha und Olivia heute auf jeden Fall. Und für einen kurzen Moment ist der Krieg in ihrer Heimat ganz weit weg.