In der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde die Thorarolle der jüdischen Gemeinde Schwetzingen von Nationalsozialisten verbrannt. Unbekannte hatten die Reste aus dem Feuer gezogen und gerettet. Jetzt sind die Überreste der Schwetzinger Thorarolle im Foyer der Heidelberger Synagoge ausgestellt. Die Rolle steht der Jüdischen Gemeinde Heidelberg als Rechtsnachfolgerin der Schwetzinger Gemeinde zu.
Thorarolle war jahrzehntelang im Besitz der Stadt
Der Schwetzinger Oberbürgermeister René Pöltl bedauere, dass es Jahrzehnte gedauert hat, die Fragmente der Rolle zurückzugeben. Doch einer jüdischen Gemeinde in Schwetzingen kann er die Thorarolle nicht geben, denn es gibt dort keine. Von 100 Mitgliedern einer jüdischen Gemeinde vor dem Holocaust auf Null - und das bist heute. Für Pöltl sei das unbegreiflich, sagte er.
"Uns Schwetzingern geht es sehr, sehr nach, dass es das jüdische Leben in Schwetzingen überhaupt nicht mehr gibt."

Symbol gegen das Vergessen
Die Jüdische Gemeinde in Heidelberg freut sich, dass die Überreste der Schwetzinger Thorarolle jetzt in ihrem Besitz ist. Ein sei Symbol gegen das Vergessen, sagte Jona Pawelczyk-Kissin, Rabbiner der Jüdischen Kultusgemeinde Heidelberg.
"Es wird als Erinnerung und Mahnung bei uns in der Vitrine stehen."