Gemeinden berufen sich auf Lärmaktionsplan

Dossenheim und Hirschberg gehen vor: Tempo 30 auf der B3

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AUTOR/IN
Esther Uhrig

In Dossenheim ist es schon so weit, in Hirschberg werden die ersten Schilder aufgestellt: Tempo 30 auf der B3 - der Durchgangsstraße in beiden Gemeinden.

Wer als Pendler regelmäßig über die B3 zwischen Weinheim und Heidelberg fährt, ist Teil der Autokolonnen, die täglich durch die Gemeinden Schriesheim, Dossenheim und Hirschberg (Rhein-Neckar-Kreis) rollen - in der Regel mit Tempo 50, es sei denn, es ist Stau. Zwischen 12.000 und 20.000 Fahrzeuge sind es in der Gemeinde Dossenheim pro Tag, die damit das höchste Verkehrsaufkommen zu bewältigen hat.

In Dossenheim mahnen 14 Schilder zu Tempo 30

Nicht jeder findet die neue Regelung gut. In den sozialen Netzwerken wird das Thema diskutiert. Da heißt es schon mal:

"Auf einer Bundesstraße 30. Völlig überzogen."

Die Gemeinde Dossenheim argumentiert mit den Ergebnissen des gemeinsamen Lärm-Aktionsplans der Gemeinden Dossenheim, Schriesheim und Hirschberg, der dem Ganzen zugrunde liegt, so eine Sprecherin. Demnach erreiche man mit der Temporeduzierung eine deutliche Lärmminderung und damit eine deutlich verbesserte Lebensqualität.

Tempo 30-Schild auf der B3 in Dossenheim (Foto: Pressestelle, Dossenheim)
In Dossenheim sind die Schilder in großer Zahl montiert

Auch in Hirschberg wird jetzt langsamer gefahren

Was in Dossenheim bereits gilt, wird in Hirschberg im Lauf der Woche umgesetzt: Die Weinheimer Straßenmeisterei ist dabei, die Tempo-30-Schilder entlang der B3 in den Hirschberger Ortsteilen Leutershausen und Großsachsen aufzustellen. Das soll bis Ende der Woche beendet sein, ab dann heißt es für die täglich 11.000 bis 16.000 Fahrzeuge: Tempo runter. Neben der B3 gilt das hier auch für die Breitgasse im Ortsteil Großsachsen.

In Hirschberg sollen Heddesheimer- und Talstraße folgen

Anwohner hatten bereits im Vorfeld bemängelt, dass weder die Heddesheimer Straße in Leutershausen noch die Talstraße in Großsachsen auf Tempo 30 reduziert werden. Dort sei der Lärm einfach nicht hoch genug, um im Aktionsplan Berücksichtigung zu finden, so die Verwaltung. Da aber beide Straßen von vielen Fußgängern, darunter auch vielen Kinder auf dem Schulweg genutzt würden, soll auch dort Tempo 30 eingeführt werden, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Ein Antrag an das Straßenverkehrsamt des Rhein-Neckar-Kreises sei in Arbeit.

Schriesheim wird noch geprüft

In Schriesheim läuft ein ähnliches Verfahren zur Ausweisung der Tempo-30-Bereiche. Der Antrag liege beim Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises vor und werde demnächst durch das Regierungspräsidium geprüft, bestätigt die Stadtverwaltung auf Anfrage.

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