David gegen Goliath: Der Winzling, der gegen den Riesen antritt - und am Ende sogar gewinnt. Von dieser Geschichte träumen die Fußballer des kleinen SV Wagenschwend (Neckar-Odenwald-Kreis). Die Mannschaft aus dem Hohen Odenwald steht zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte im Halbfinale des Badischen Pokals. Als Gegner erwarten die Wagenschwender keinen Geringeren als den großen SV Waldhof aus Mannheim. Für die Odenwälder ein Jahrhundertspiel, auf das sich die Vereinsmitglieder seit Wochen vorbereiten.
Bis zu 2.000 Zuschauer: Vereinsgelände wird bereit gemacht
Das Wagenschwender Vereinsgelände liegt zwischen Wiesen, Äckern und Wäldern, einen knappen Kilometer vom Dorf entfernt. Dort werden Zäune gestellt und Pflastersteine verlegt, Tribünen und ein Podest für die Live-Übertragung von Waldhof-TV gebaut. Es wird gemäht, gefegt und geputzt.
Jahrhundertspiel im Odenwald SV Waldhof tritt beim SV Wagenschwend an
Für den kleinen SV Wagenschwend ist es die größte Herausforderung in der Vereinsgeschichte: Die Amateur-Mannschaft aus dem Odenwald empfängt die Profis vom SV Waldhof.
"Ein Proficlub, ein Drittligist, und das hier bei uns auf dem Landesliga-Sportplatz, das ist schon etwas ganz Besonderes.“
Der sportliche Leiter des SV Wagenschwend Ralf Weinmann organisiert mit seinen Leuten seit Wochen alles rund um das Jahrhundertspiel.
Aus Wiesen werden Parkplätze
Die Begegnungen auf dem idyllisch gelegenen Platz sind normalerweise schon gut besucht mit rund 300 Zuschauern. Diesmal erwarten die Wagenschwender bis zu 2.000 Zuschauer und Zuschauerinnen. Dafür wurden 5.500 Flaschen Bier und 3.000 Bratwürste bestellt. Außerdem werden in Absprache mit den Landwirten die Wiesen rund um das Vereinsgelände in riesige Parkplätze verwandelt. Weil Wagenschwend im Hohen Odenwald nur schlecht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist, werden die meistens Fans mit dem Auto anreisen.

Die Taktik wird nicht verraten
Die Waldhöfer werden den Wagenschwendern nichts schenken, soviel steht fest. Denn der badische Pokalsieg qualifiziert für den DFB-Pokal. Für Benjamin Sigmund vom SV Wagenschwend steht das Spiel unter dem Motto "David gegen Goliath". Es sei eine Herausforderung, gegen einen Profi-Verein zu bestehen. Das sei für die Mannschaft eine Mammut-Aufgabe. Man wolle den Zuschauern etwas bieten. Mit welcher Taktik der SV Wagenschwend antritt, wird allerdings nicht verraten. Nur so viel: Abwehr ist die Hauptsache und hinten zu machen, sagt Spieler Benedikt Jakob.
"Alles, was unter zweistellig ist, wird ein Riesen-Erfolg für uns!“