Die vergangenen drei Uni-Semester spielten sich für die meisten Studentinnen und Studenten wegen Corona vorwiegend online vor dem Computer ab. Viele kündigten deshalb ihre WG-Zimmer oder Wohnungen in Heidelberg und zogen zurück ins Elternhaus beziehungsweise in die elterliche Wohnung. Mit der Rückkehr der Präsenz-Veranstaltungen an den Unis kehren nun viele Studenten zurück und drängen auf den knappen Wohnungsmarkt.
Beengte Verhältnisse in einigen WGs in Heidelberg
Hier und da führt das in einigen Wohngemeinschaften zu beengten Verhältnissen. Einige WGs bieten wohnraumsuchenden Studenten zeitweise eine Bleibe bei sich an.
"Am Anfang habe ich hier auf dem Sofa ganz viele Nächte verbracht. Mit der Zeit haben wir uns aber noch eine Matratze zugelegt. Die haben wir dann immer hier vorne auf den Boden gelegt. Und dann haben hier halt auch häufiger zwei Leute geschlafen. Eine Person auf dem Sofa und eine auf der Matratze."
Studentin in Heidelberg will nicht "irgendwo bei Freunden übernachten müssen"
Seit Februar sucht Natalie Breuer (24) schon ein Zimmer in Heidelberg - bis jetzt erfolglos. Sie sagt, sie wolle einfach ihre eigenen vier Wände haben "und nicht irgendwo bei Freunden übernachten müssen". Offiziell ist die Wohnung als Dreier-WG gemeldet. Jetzt gerade wohnen sie aber zu fünft hier – so lange, bis die beiden Teilzeit-Untermieter etwas Eigenes gefunden haben.
Studierendenwerk: Warteliste für Zimmer doppelt so lang wie sonst
Über 2.000 Studierende stehen aktuell auf der Warteliste für ein Zimmer beim Studierendenwerk in Heidelberg, so Geschäftsführerin Tanja Modrow – doppelt so viele wie sonst. Viele Studenten kommen auch in Hostels unter. Das Studierendenwerk Heidelberg hat insgesamt 5.447 Zimmer zu vergeben - alle belegt (Stand 4.11.21).
"Wir haben teilweise wirklich Anrufe von verzweifelten Studierenden, die uns anflehen, ihnen einen Bettplatz zur Verfügung zu stellen. Und meinen Mitarbeitern blutet da wirklich das Herz, wenn sie da nicht helfen können."