Beschäftigte des Einzelhandelskonzerns Edeka haben bis Dienstag 0 Uhr gestreikt. Aufgerufen dazu hatte die Gewerkschaft ver.di. Betroffen waren die Standorte Heddesheim (Rhein-Neckar-Kreis), Ellhofen (Kreis Heilbronn), Offenburg (Ortenaukreis) und Balingen (Zollernalbkreis).
Nächste Tarifrunde am 6. Dezember
Die Tarifverhandlungen mit Edeka dauern bereits seit Mai. Bislang hat es keine Einigung gegeben, die nächste Verhandlungsrunde ist am 6. Dezember. Die Gewerkschaft ver.di fordert eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 13 Prozent für eine Laufzeit von zwölf Monaten, um die Auswirkungen der Inflation für die Beschäftigten abzumildern. Auch die Ausbildungsvergütungen sollen um 175 Euro erhöht werden, so ver.di.
Angebote der Geschäftsleitung
Die Geschäftsführung des Einzelhandelskonzerns Edeka bietet bislang Erhöhungen der Löhne und Gehälter in zwei Stufen - um 5,1 Prozent und dann noch einmal um 2,9 Prozent. Hinzu käme eine steuer- und abgabefreie Inflationsausgleichsprämie in zwei Teilbeträgen von insgesamt 1.400 Euro.
In Heddesheim versammelten sich zur Spitzenzeit rund 200 Beschäftigte zum Streik. Die Gewerkschaft ver.di ging davon aus, dass die Kundschaft von Edeka deshalb weniger Waren in den Regalen vorfinden dürfte.
Geschäftsführung: Versorgung ist sicher
Die Edeka-Geschäftsführung betonte aus SWR-Anfrage, dass trotz der Streiks an den vier Standorten die "ausreichende Warenversorgung unserer Märkte dennoch sichergestellt" sei.
Streik im Zentrallager Ellhofen
Seit Montag 0 Uhr standen in Ellhofen im Kreis Heilbronn am Edeka Zentrallager einige Lastwagen still. Für Katarina Kaup, Geschäftsführerin von ver.di Heilbronn/Neckar-Franken, hätten es mehr sein können. Eine Gruppe von nur zehn Beschäftigten versammelte sich vor dem Zentrallager am ver.di Stand, um ihre Unterschrift für eine Erhöhung der Gehälter und Löhne zu setzen. Trotz der geringen Beteiligung sollten Edeka-Märkte die Auswirkungen in manchen Bereichen spüren, meinte sie.

Für Katarina Kaup ist klar, dass die Beschäftigen einen langen Atem brauchen. Dennoch ist sie zuversichtlich, das Ziel auch mit kleineren Nadelstichen erreichen zu können. Die nächsten Warnstreiks soll es laut Katarina Kaup während des Weihnachtsgeschäfts geben.
Streik in Offenburg
In Offenburg hatten sich seit den frühen Morgenstunden am Montag rund 150 Menschen am Streik beteiligt, so die Einschätzung von ver.di-Vertreter Franz Faißt vor Ort. Demnach hatten vor allem Lkw-Fahrer ihre Arbeit niedergelegt.